Sie hat viele Mannschaften zur Verzweiflung gebracht. Sie hat auch in der Bundesliga-Relegation Träume zerstört. Doch ab sofort ist die Auswärtstorregel Geschichte. Ab dem Dienstag, wenn in der aktuellen Champions-League-Saison das Achtelfinale und damit die K.O-Runde beginnt, startet eine neue Zeitrechnung.
Ab sofort gilt: Gibt es nach dem Hin- und Rückspiel einen Gleichstand, gibt es zunächst eine Verlängerung, anschließend ein Elfmeterschießen.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin betonte vor der Saison, als die Regeländerung beschlossen wurde. "Die Auswärtstorregel ist seit ihrer Einführung im Jahr 1965 fester Bestandteil der UEFA-Wettbewerbe. Die Frage ihrer Abschaffung wurde jedoch in den letzten Jahren bei verschiedenen UEFA-Sitzungen diskutiert. Obwohl es keine Einigkeit in den Ansichten gab, haben viele Trainer, Fans und andere Fußballakteure ihre Fairness in Frage gestellt und sich für eine Abschaffung der Regel ausgesprochen.“
Allerdings betrifft das nicht nur die internationalen Wettbewerbe. Auch die Relegationsspiele zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga sowie der 2. Bundesliga und der 3. Liga ändern ihren Modus. "Die Relegationsspiele werden als Hin- und Rückspiel entsprechend den Bestimmungen der UEFA-Klubwettbewerbe ausgetragen, die für die Austragung von Spielen im K.o.-System gelten“, heißt es unter Paragraph 3 der Spielordnung, der Auf- und Abstieg regelt.
In den letzten Jahren wäre es ohne die Auswärtstorregel in der Relegation mehrmals in die Verlängerung gegangen. So zum Beispiel in der Relegation 2020 zwischen Werder Bremen und Heidenheim, in Bremen gab es ein 0:0, in Heidenheim ein 2:2, doch Bremen sicherte sich wegen der auswärts erzielten Tore den Klassenerhalt. 2019 war es ähnlich zwischen Union Berlin und dem VfB Stuttgart. Es gab zwei Remis, die auswärts erzielten Tore gaben den Ausschlag zugunsten von Union Berlin.