Florian Kohfeldt, Trainer des VfL Wolfsburg, hatte „ein 0:0-Spiel gesehen“ wie er auf der Pressekonferenz erklärte. Unrecht hatte er damit sicherlich nicht, doch wie ein Blick auf die Anzeigetafel offenbarte, setzte sich der Wolfsburger Negativtrend auch beim VfL Bochum fort. Milos Pantovic hatte nach 65 Minuten den 1:0 (0:0)-Endstand besorgt und seine Mannschaft auf Rang elf gehievt.
Irgendwie passte der Treffer dann auch zu einem zähen und chancenarmen Spielverlauf. Bei der Flanke von Gerrit Holtmann kam Keeper Koen Casteels zu halbherzig aus einem Tor. Maxence Lacroix versuchte zu retten, köpfte aber Pantovic an, von dessen Kopf der Ball ins Tor sprang. „In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, an die ausgeglichene erste Hälfte anzuknüpfen. Wolfsburg hatte ebenfalls ein, zwei Gelegenheiten. Letztlich aber haben eine gute Flanke und das Kopfballtor dann zum Sieg gereicht", freute sich Bochum-Trainer Thomas Reis.
Reis lobt Spiel gegen den Ball
Dessen Mannschaft bot den mit sieben Pflichtspielniederlagen in Folge angereisten Gästen über 90 Minuten leidenschaftlich Paroli und hätte sich bereits für eine starke Anfangsphase belohnen können. Takuma Asano (3.), Pantovic (15.) und Danilo Soares (18.) verpassten das jedoch. "Insgesamt haben wir eine gute, geschlossene Mannschaftsleistung gesehen. Die Mannschaft hat viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben sie von Anfang an nicht ins Spiel kommen lassen und den Aufbau immer wieder gut gestört."
Dieser konzentrierten Defensivleistung stand jedoch eine über weite Strecken maue Offensivleistung gegenüber. Nach den anfänglichen Gelegenheiten verflachte die Partie zusehends. "Wir haben es technisch nicht immer sauber ausgespielt. So kommt dann statistisch gesehen eben mal eine schlechte Passquote zusammen", analysierte Reis.
Pantovic durfte statt Löwen ran
Es war schließlich die eine Aktion von Pantovic, die an diesem Sonntagabend den Unterschied machte. Reis hatte ihm den Vorzug vor dem nach Corona-Infektion zurückgekehrten Eduard Löwen gegeben. Der hatte kurz vor Schluss noch die große Chance auf das 2:0, traf jedoch aus kurzer Distanz nur das Außennetz. "Ich bin froh, dass ich aus dem Vollen schöpfen kann und dass sogar die Kaderzusammenstellung schwer ist. Edu wird seinen Wert für uns sicherlich noch mehr zeigen", sagte Reis, der auch auf Löwens Corona-Infektion verwies. Der Erfolg gab ihm schließlich recht. tica mit gp