Der „Dauerläufer“, der das Fußballspielen nicht vergaß. In der Vergangenheit kniete sich der Brasilianer vor allem gegen Spitzenclubs und erstklassige Gegenspieler voll rein, das hat sich inzwischen geändert. War stets ein Vorbild an Leistungsbereitschaft und zudem bereit, im Mittelfeld Verantwortung zu übernehmen, selbst wenn er nicht der klassische Spielmacher, sondern eher ein Abfangjäger ist. Leonardo Dede (30/30/3,56): Zunächst sah es so aus, als ob ihn der gescheiterte Transfer zum AS Rom eher motivieren als deprimieren würde. Einer guten Hinrunde folgte dann, ähnlich wie bei Kringe, eher Hausmannskost, die ganz passabel schmeckt, aber halt kein kulinarisches Highlight ist. Insbesondere in der Vorwärtsbewegung kann er mehr Akzente setzen, als er es im Kalenderjahr 2008 bisher gezeigt hat. Mladen Petric (29/28/3,53): Bis zum dritten Rückrundenmatch in Cottbus ein wirklicher Leistungsträger, der nicht nur spielerische Qualitäten nachwies, sondern zudem seinem Torreicher vertrauen durfte. In der Folgezeit kam ein nicht nachzuvollziehender Einbruch, der sich auch in Zahlen ausdrückt, da dem Kroaten keine weiteren Bundesligatreffer mehr gelingen wollten. Seine angedeuteten Abwanderungsgelüste werfen die Frage auf, ob er sich in Dortmund noch wohl fühlt. Giovanni Federico (30/25/4,00): Er träumte von “seinen” Borussen und dem Durchbruch vor der Südtribüne, auf der er früher selber gestanden hat. Verwirklichen konnte er seine Vorstellungen nicht. Im Mittelfeld zog er nicht entscheidend genug die Fäden, das gegnerische Gehäuse konnte er nicht so wie in Karlsruhe unter Beschuss nehmen. Nach 19 Toren im KSC-Dress folgten nun vier im BVB-Trikot. Florian Kringe (27/25/3,50): Konnte die überragende Hinrunden-Form nicht mit ins neue Jahr retten. Dabei hatte er den großen Vorteil, nicht permanent auf verschiedenen Positionen aushelfen zu müssen, sondern konnte im von ihm so geliebten offensiven Mittelfeld agieren. Dort war er fleißig wie immer, versprühte dabei aber nur noch in Ausnahmefällen Esprit, der ihn noch zu Beginn der Saison ausgezeichnet hatte. Trotzdem eine gute Saison für ihn. Robert Kovac (22/21/3,68): Bekam zunächst kein Bein bei den Borussen auf den Abwehrboden und musste schon frühzeitig auf der Bank Platz nehmen. Beklagte vielleicht nicht zu Unrecht, dass ihm etwas mehr Vertrauen durchaus gut getan hätte. In der Folgezeit besser als sein nach kurzer Zeit ramponierter Ruf, den er jedoch nicht komplett aufbessern konnte, weil auch er nicht von Leistungsschwankungen verschont blieb. Kuba (24/21/3,90): Er wurde von Anfang an als Spieler präsentiert, dessen Entwicklung noch Zeit braucht. Etwas schneller darf die trotzdem vonstatten gehen, denn der Pole lässt zwischenzeitlich schon sein ganzen Können aufblitzen, das ist in der Bundesliga aber bei weitem nicht genug. Bei der bevorstehenden EM wird er Erfahrungen sammeln, von denen in Zukunft auch die Schwarz-Gelben profitieren werden. Christian Wörns (20/20/3,55): Seinen Abgang hat sich der Routinier mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Konnte nie an die alte Kostanz anknüpfen, guten Partien folgten weniger erfreuliche. Hinzu kam die Unsicherheit über die Fortsetzung seiner Karriere in Dortmund oder bei einem anderen Club. Doll stellte ihn als Musterprofi heraus, aber er handelte nicht nach diesen Worten und verbannte den Kapitän ins Reservistendasein. Nelson Valdez (27/19/4,20): Hält in dieser Rangliste wieder die rote Laterne, weil er zu viel Leerlauf und zu wenig Erfolgserlebnisse aufweist. Drei Treffer, darunter ein Elfmeter und ein DFL-Geschenk in Stuttgart, sind für einen Torjäger eine kümmerliche Ausbeute. Daran ändert auch seine vorbildliche Einsatzbereitschaft nichts. Zuletzt zumindest mit guten Ansätzen, an die er ab Juli anknüpfen sollte. Diego Klimowicz (28/18/4,10): Er war als Ergänzungsstürmer, der dann in die Bresche springen sollte, wenn es vorne einmal nicht laufen sollte, geholt. Die Rechnung ging halbwegs auf, der Argentinier traf in dieser Funktion sowohl im Pokal als auch in der Liga. Mit etwas mehr Ehrgeiz wäre wohl mehr möglich gewesen - Zum Beispiel die gesetzten Angreifer unter Druck zu setzen. Weniger als die Häfte aller Einsätze wurden benotet:
Marc Ziegler (15/15/3,20): Er hielt das, was sich die sportliche Führung bei seiner Verpflichtung von ihm versprochen hatte. Als Roman Weidenfeller passen musste, war auf den Ex-Bielefelder in der Regel Verlass. Insgesamt ein guter Rückhalt, auch wenn er in der Mitte der Rückrunde eine Schwächeperiode (Bochum, Leverkusen, München) durchlebte. Insbesondere in den Pokalspielen war er hellwach. Marc-André Kruska (23/14/4,18): Einer der Verlierer der Spielzeit. Konnte nicht an die ordentlichen Vorstellungen der Vor-Saison anknüpfen, als er Kehl gut vertrat. Viele Unsicherheiten im direkten Zweikampfverhalten und auch beim Passspiel. Dabei verfügt er über mehr technische Möglichkeiten, als ihm der eine oder andere Kritiker zutraut. Roman Weidenfeller (14/14/3,50): In der jüngsten Vergangenheit in dieser Rangliste immer an erster Stelle. Dazu langte es diesmal nicht, weil er von zu vielen Rückschlägen getroffen wurde, die ihn zu oft außer Gefecht setzten und auch an seinem Nervenkostüm nagten. Die Sperre gleich zu Beginn der Spielzeit hinterließ deutliche Spuren bei dem Keeper, der sich anschließend mit einem schon äußerst ärgerlichen Verletzungspech herumschlagen musste. Sebastian Kehl (14/14/3,50): Nach nur drei Einsätzen in der ersten Serie wurde er auch im weiteren Meisterschaftsverlauf nicht von Blessuren verschont. Demonstrierte nach seinem Comeback, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Die Bedeutung könnte noch weiter steigen, wenn er endlich wieder einmal ohne körperliche Probleme über eine längere Distanz dabei ist. Zwei Jahre lang war das nicht möglich, in naher Zukunft soll sich das ändern. Antonio Rukavina (14/14/3,50): Unterm Strich hatte er die rechte Seite besser im Griff als sein Vorgänger Philipp Degen. Das ist zwar schon ein Fortschritt, der aber noch größer ausfallen darf. Die beste Halbzeit lieferte in Duisburg ab, als er einfach nicht zu bremsen war und zwei Treffer vorbereitete. Daran wird er sich messen lassen müssen. Der Serbe hat noch Luft nach oben, die ihn von einem ordentlichen zu einem guten Akteur reifen lassen kann. Delron Buckley (31/13/4,00): Die Zahl seiner Einsätze trügt, denn in lediglich acht Begegnungen durfte der Südafrikaner über die volle Distanz gehen. Meistens fungierte er als Joker in der Schlussphase, der nur selten als Vorbereiter und einmal als Vollstecker traf. Zwischenzeitlich als linker Verteidiger in Aktion, dort verkaufte sich der frühere Bielefelder gar nicht schlecht. Alexander Frei (13/12/3,50): Der ehrgeizige Schweizer hatte es wirklich nicht leicht. Erst wollte er einfach nicht richtig gesund werden, dann benötigte er schon eine relativ lange Anlaufzeit, bis er wieder ganz der Alte war. Am Ende der Saison war es der Fall, zwischendurch musste er sogar mit der Bank Vorlieb nehmen. Eine bittere Pille, die er jedoch zurecht schlucken musste, weil es zwischenzeitlich einfach nicht lief. Martin Amedick (16/11/3,90): Durchlebt eine komplette Achterbahnfahrt. Zunächst nur Mitläufer, der nicht berücksichtigt wurde, dann Stammspieler, der offenbar seinen Weg gehen durfte, um anschließend erneut in der Versenkung zu verschwinden. Er wird es schwer haben, sich beim BVB durchzusetzen. Immerhin ist er jetzt bereits zwei Jahre dabei und hat dieses Ziel noch nicht erreicht. Mit der neuen Konkurrenz im Rücken wird das Unterfangen nicht leichter. Markus Brzenska (12/11/3,73): Nach eigener Aussage durchlebte „Brenner“ die schwerste Zeit seiner noch kurzen Karriere. Obwohl er in der ersten Serie nur bei der 0:3-Heimpleite gegen den Hamburger SV komplett versagte, wurde er in die zweite Reihe abgeschoben, aus der er nicht mehr nach vorne schießen konnte. Doll verschmähte ihn komplett, so dass der Jungvater nur noch zu einem Fünf-Minuten-Einsatz in Cottbus kam. Jetzt baut er auf Jürgen Klopp und hofft auf eine neue Chance. Mats Hummels (13/10/3,50): Die Leihgabe vom deutschen Rekordmeister München erwies sich als gute Ergänzung in der Innenverteidigung, der mehr Stärken als Schwächen an den Tag legte. Er ist nicht der Überflieger, wie es einst Christoph Metzelder nach seinem Wechsel von Preußen Münster war, aber in dem „Innenverteidiger-Roulette“, das Coach Thomas Doll immer wieder in Gang setzte, deutete er an, dass er durchaus in der Lage ist, dabei mitzuhalten.
Philipp Degen (10/7/3,90), Marcel Höttecke (5/5/3,40), Patrick Nöthe (3/1/5,00), Ebi Smolarek (2/1/5,00), Alexander Bade (1/1/3,00), Mehmet Akgün (1/1/4,00), Patrick Njambe (1/1/4,5). Ohne benotete Einsätze: Sahr Senesie (3), Daniel Gordon (3), Christian Eggert (1), Nico Hillenbrand (1), Sebastian Tyrala (1).