Die Schale hatte er bis heute nicht in der Hand, stattdessen musste er im vergangenen Jahr den späten Triumph eines Ex-Clubs mit ansehen. Wie man auf den letzten Drücker noch Zweiter wird, ohne dass man sich darüber tierisch ärgern muss, das weiß der S04-Kapitän allerdings auch. „Das war 2003, als wir mit Stuttgart noch Dortmund überholt haben und Zweiter wurden“, erinnerte sich der Brasilianer nach dem Match gegen Frankfurt an das Foto-Finish vor fünf Jahren, das den Schalker Nachbarn sogar an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gebracht hatte.
Der BVB scheiterte in der Qualifikation zur Champions League am FC Brügge - fatalerweise im Elfmeterschießen. Schalke hat noch die Möglichkeit, die Nerven zerfetzende Relegation im August zu umgehen, ist allerdings auf die Schützenhilfe aus Leverkusen angewiesen. „Wir müssen an uns glauben. Selbst wenn die Chance nur ein Prozent beträgt, müssen wir alles dafür geben, um sie zu nutzen“, gab sich Bordon pathetisch. „Am letzten Spieltag kann alles passieren. Wir müssen unbedingt gewinnen, um unsere Chance auf Platz zwei zu wahren. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Aufgabe meistern werden. Den Rest wird man sehen.“
Sollte es nicht reichen, wäre Schalkes Abwehrchef auch dann mit seiner Zwischenbilanz nach nunmehr vier Jahren in Gelsenkirchen zufrieden. „Seit ich hier bin, haben wir zweimal in der Champions League gespielt und wir haben gute Chancen, in der kommenden Saison dort wieder dabei zu sein“, überlegte Bordon. „Damit sind wir auf einem sehr guten Weg. Was uns noch fehlt, ist die Meisterschaft.“
Sein Vertrag läuft noch bis 2011, daher hat er drei weitere Anläufe, den begehrten Silberteller endlich einmal in den Händen zu halten.