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FC Bayern mit 6:0-Meistergala - und Lewandowksi ist nah dran am Müller-Rekord

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Mit einer Meistergala haben Torrekord-Jäger Robert Lewandowski und der FC Bayern München ihre Dominanz im deutschen Fußball zelebriert.

Die Glückwünsche für die neunte Meisterschaft in Serie und die 31. insgesamt gab es bereits vor dem Anpfiff, danach aber spielte der „FC Nimmersatt“, als sei noch gar nichts entschieden. Zur Feier des Tages schenkte sich der Rekordmeister ein glanzvolles 6:0 (4:0) gegen ein desolates Borussia Mönchengladbach, das zum Erreichen der Europa League nun ein sportliches Wunder benötigt.

Vor allem Weltfußballer Lewandowski machte beim Meisterball der Mannschaft von Meistertrainer Hansi Flick deutlich, dass es ihm ernst war: Er traf bereits nach 1:53 Minuten - und damit so früh wie nie zuvor in der Bundesliga. In der 34. und 66. (Handelfmeter) Minute folgten seine Saisontreffer Nummer 38 und 39. Der Rekord von Gerd Müller (40) ist damit zum Greifen nah.

Torschützen für die wie entfesselt spielende Münchner Meisterelf waren zudem Thomas Müller (23.), Kingsley Coman (44.) und der eingewechselte Leroy Sane (86.). Einziger Wermutstropfen war die Rote Karte nach Videobeweis gegen den gerade eingewechselten Tanguy Nianzou wegen Notbremse (75.). Ein 0:6 hatte die Borussia zuletzt am 4. Dezember 2004 bei Hertha BSC kassiert.

„Männer, bitte“, rief Gladbachs Trainer Marco Rose nach einer guten halben Stunde angesichts der teilweise desolaten Leistung seiner Mannschaft beinahe flehend auf den Platz. Dort war die Fohlenelf der Spielfreude der hochkonzentrierten Bayern allerdings nicht im Ansatz gewachsen, vor allem in der ersten Halbzeit. Angesichts eines Pfostenschusses von Coman (14.) hätte das Debakel sogar noch klarer ausfallen können.

Rose hatte sich vor dem Spiel noch mit einer Lobeshymne in die Schar der Gratulanten der Bayern eingereiht. „Ihre individuelle Qualität, die Mentalität, der Zusammenhalt im Team zeichnet sie aus - einfach alles, was man braucht, um ein würdiger Champion zu sein“, sagte Gladbachs Trainer bei Sky. Zu seinem Entsetzen zeigte seine Mannschaft im Anschluss daran wenig bis nichts, um gegen die Qualitäten der Bayern bestehen zu können.

Zu den Gratulanten vor dem Spiel gehörte auch Dortmunds Trainer Edin Terzic, dessen BVB mit dem 3:2 in der Schlussphase gegen RB Leipzig dem FC Bayern den vorzeitigen Titelgewinn und den siebten innerhalb von 18 Monaten gesichert hatte. „Ich weiß gar nicht“, sagte er bei Sky, „ob es das jemals gab, dass man deutscher Meister im Bus wird. Glückwunsch nach München, sie haben es verdient.“ Das mit dem Bus stimmte allerdings nur bedingt.

Als der Münchner Mannschaftsbus vor dem Kabinentrakt an der Allianz Arena vorfuhr, hatte der Dortmund gerade das 2:2 gegen Leipzig erzielt, die Spieler verfolgten den Rest der Partie unter anderem auf ihren Smartphones auf dem Weg in die Kabine. Lewandowski wartete den Schlusspfiff dagegen im Bus ab - und stieg als Meister aus: Mit einem Grinsen unter der Maske und erhobenem rechten Daumen.

„Natürlich hat sich jeder ein bisschen gefreut“, berichtete Flick unmittelbar vor dem Spiel bei Sky, betonte aber erneut, selbstverständlich hätten er und seine Mannschaft vor, unabhängig davon die Saison mit drei Siegen zu beschließen. Schon am Freitag war bei ihm ein wenig Wehmut aufkommen, als er über die bevorstehenden Abschiede von David Alaba, Jerome Boateng, Javi Martinez und seinen eigenen sprach.

Nach dem Spiel am kommenden Wochenende beim SC Freiburg könnte der FC Bayern zum Saisonkehraus allerdings noch mal Schicksal spielen: Am letzten Spieltag ist der abstiegsgefährdete FC Augsburg zu Gast bei der Meisterfeier. Und dann? „Jetzt sind wir natürlich heiß drauf, als erste Mannschaft auf diesem Planeten zehnmal in Serie Meister zu werden“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Kahn.

Zehn Titel reichen allerdings noch lange nicht: Mit jeweils 14 nationalen Meisterschaften nacheinander halten in Europa Skonto Riga aus Lettland (1991 bis 2004) und die Lincoln Red Imps aus Gibraltar (2003 bis 2016) die Bestmarke. Der inoffiziellen Weltrekord gehört dem FC Tafea aus Vanuatu, der von 1994 bis 2009 die ersten 15 Meisterschaften des Inselstaats im Südpazifik gewann. sid

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