Die Journalisten in der Mixed Zone hatte er schon schön stehen lassen, bis ihn RevierSport auf der Rolltreppe, die zum VIPEingang führt, stellte.
Und Schalkes Vize-Kapitän hatte etwas zu sagen, besonders als er auf das kommende Revierderby beim VfL Bochum angesprochen wurde. „Am Dienstag haben wir schon unser erstes Endspiel um Platz zwei. Wir müssen da gewinnen, da führt kein Weg dran vorbei. So werden wir auch auftreten“, kam „Fabe“ langsam in Fahrt, um sich dann schmerzhaft an die vergangenen Saison zu erinnern. „Wir haben die Niederlage aus dem letzten Jahr noch im Hinterkopf, das ist nicht vergessen“, betonte Ernst. „Es ist ja normal, dass von den Nachbarn Häme kommt, wenn du in Bochum und Dortmund die Meisterschaft verspielst“, wollte der Mittelfeld-Motor den Revierrivalen gar keinen Vorwurf machen, dass sie ihre Feiertage mit Siegen über Schalke hatten und, wie im Falle des BVB, eine total verkorkste Saison zumindest mit dem Prestigesieg im Derby aufhübschen konnten. „Dortmund hat schon dafür bezahlen müssen. Ich hoffe, dass wir auch den VfL schlagen“, freut sich Ernst schon auf die emotionsgeladene Atmosphäre an der Castroper Straße. „Bochum wird wieder Leidenschaft und Kampf einbringen. Das Gleiche müssen wir in die Waagschale werfen und dann unsere spielerische Überlegenheit nutzen“, weiß der 28-Jährige, wo die eigenen Vorteile liegen.
Nach dem 31. Spieltag und nur noch drei Runden vor Schluss möchte Ernst nicht im Kopf durchspielen, wie groß die Schalker Chancen auf Platz zwei sind. „Ich halte nichts davon, jetzt Hochrechnungen aufzustellen, wer das leichtere Restprogramm hat“, bemerkte der frühere Bremer mit Blick auf seinen Ex-Club. „Das hat man doch gegen Hannover gesehen, in der Bundesliga gibt es keinen Selbstläufer. Wenn du auf dem Papier die bessere Mannschaft bist, heißt es nicht automatisch, dass du auch gewinnst.“
In Bochum scheiterte Schalke vor einem Jahr an der eigenen Überheblichkeit. Ernst würde wohl verrückt werden, sollte es wieder so kommen.