Anderthalb Jahre später, im vergangenen Dezember, wird Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider für die Vertragsverlängerung mit dem Marokkaner bis 2024 gefeiert. „Ich habe kein Recht mehr, mir Fehltritte zu erlauben, weil ich weiß, dass auch das Leben meiner Familie davon beeinflusst wird“, sagt Harit selbstkritisch im Interview mit dem Schalker Kreisel.
Der Verkehrsunfall sei demnach der schlimmste Moment seines Lebens gewesen: „Ich wünschte, ich könnte ihn ungeschehen machen. Vor allem tut es mir von Herzen für die Hinterbliebenen leid. Diese Tragödie wird sie und mich immer begleiten. Ich habe versucht, irgendwie damit umzugehen, aber leicht fiel es mir nicht.“ Harit weiter: „Ich bin eigentlich niemand, der Emotionen zeigt, aber nach all dem, was geschehen ist, war es sehr schwer, wieder Fuß zu fassen.“
Zumindest sportlich hat Harit die persönlichen Negativschlagzeilen nach der Vizemeistersaison hinter sich gelassen. Unter David Wagner kam der 22-Jährige in der Hinrunde in jedem Pflichtspiel zum Einsatz. Auf dem Konto stehen sechs eigene Tore und vier weitere Vorlagen. Bei den Königsblauen gelangen bisher niemandem mehr mehr Scorer-Punkte als ihm, was dann auch prompt mit der Vertragsverlängerung belohnt wurde.
Auch über die Beweggründe dazu hat der achtfache Nationalspieler Marokkos im Kreisel-Interview gesprochen:„Wir haben bislang eine starke Saison gespielt. Es macht riesigen Spaß, und ich fühle mich einfach sehr, sehr wohl auf Schalke.“ Ihm sei schnell klargeworden, dass er in einem der größten Vereine der Bundesrepublik noch länger spielen möchte. „Ich bin dem Club und den Verantwortlichen wahnsinnig dankbar, dass sie auch in schwierigen Zeiten zu mir gehalten haben. Dieses Vertrauen möchte ich unbedingt zurückzahlen.“