"Ich kriege jede drei Wochen ein Angebot, manchmal unmoralisch bei so viel Geld, aber auch viele sehr korrekte Angebote. Das ist schön“, sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Er habe aber einen Vertrag bei den Berlinern, um „nach jetzigem Stand“ ab dem 1. Juli wie früher in der Jugendabteilung zu arbeiten. „Ende Mai gehe ich zu (Akademie-Leiter) Benni Weber, dann schauen wir, was sich entwickelt“, sagte Dardai beim Traditionsmasters in Berlin, wo er mit anderen Hertha-Legenden in der Halle auflief.
Nach knapp viereinhalb Jahren hatte der frühere Profi zum Ende der vergangenen Saison den Posten als Chefcoach des Bundesliga-Teams verloren. Sein Nachfolger Ante Covic scheiterte, der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann rückte nach. „Ich finde es schön, dass es endlich Geld gibt“, sagte Dardai angesichts der Investitionen von Geldgeber Lars Windhorst. „Aber leider kannst du mit Geld nicht alles einkaufen. Hoffenheim hat das geschafft, RB hat das geschafft, aber viele haben es nicht geschafft. Es ist eine Herausforderung.“ Der Verein brauche „keinen Druck, Hertha BSC braucht noch Zeit. Wenn du gut spielst, kommen die Stars.“
Die ungewohnte freie Zeit nach mehr als zwei Jahrzehnten im Profigeschäft nutzte Dardai zum Hospitieren bei anderen Vereinen, Fußballschauen im Olympiastadion und für die Familie. „Es ist alles wunderbar. Ich spüre, dass der Akku wieder langsam voll wird“, sagte Dardai. „Nach dem halben Jahr habe ich weniger Falten, jeder sagt: Wie gut du aussiehst. Weil ich keine Sorgen mehr habe. Alles ist ruhig, es gibt keine Hektik, das ist das erste Mal in meinem Leben.“ dpa