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Werder kämpft um Kohfeldt - Werder-Coach will Konsequenzen für Profis

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Lange ging es für Florian Kohfeldt in Bremen nur bergauf. Nun steckt der Werder-Coach mit seinem Team in einer tiefen Krise. Das Vertrauen in den Trainer ist nach wie vor da. Das in die Spieler schwindet dagegen. Nun soll es Konsequenzen geben.

Nach der bislang schlimmsten Niederlage in seiner etwas mehr als zweijährigen Amtszeit brodelte es in Florian Kohfeldt gewaltig. Die Nicht-Leistung seiner Mannschaft beim blamablen 0:5 gegen den FSV Mainz 05 traf den Trainer von Werder Bremen bis ins Mark. „Es ist eine unfassbare Wut in mir“, sagte Kohfeldt am Dienstagabend - und kündigte Konsequenzen an.

Diese sollen aber nicht seine eigene Person betreffen, das stellte der Werder-Coach unmissverständlich klar. „Ich werde hier nicht weglaufen. Ich werde mit allem, was ich habe, dafür kämpfen, das hier wieder in die richtige Richtung zu lenken“, sagte Kohfeldt.

Und die Zeit dafür wird er bekommen. Denn anders als in der Fußball-Bundesliga sonst üblich genießt der Trainer trotz der dramatischen sportlichen Talfahrt nach wie vor der Vertrauen der Verantwortlichen - einem peinlichen 0:1 gegen Paderborn, einem desaströsen 1:6 bei Bayern München und einem unentschuldbaren 0:5 gegen Mainz zum Trotz.

Die Bremer Verantwortlichen wollen mit Kohfeldt eine neue Ära an der Weser prägen. Das war, ist und bleibt das erklärte Ziel. „Wir diskutieren nicht über den Trainer, sondern wir diskutieren mit dem Trainer darüber, wie wir aus der Situation herauskommen“, sagte Geschäftsführer Frank Baumann. „Ich bin nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass wir mit Flo gemeinsam da rauskommen.“

Auch eine weitere - und im aktuellen Zustand der Mannschaft wahrscheinliche - Niederlage im nächsten Kellerduell beim 1. FC Köln am Samstag soll daran nichts ändern. Baumann habe ihm direkt nach dem Spiel noch einmal beteuert, „dass ein Trainerwechsel überhaupt kein Thema ist – auch auf Strecke“, berichtete Kohfeldt.

Statt den Trainer stellen sie in Bremen nun die Spieler an den Pranger. Der sonst so ruhig und sachlich daher kommende Baumann war nach der Leistungsverweigerung gegen Mainz aufgebracht. „Vor dem Spiel und in der Halbzeit schreien sich die Jungs gegenseitig an, pushen sich, motivieren sich, dass die Wände wackeln. Aber draußen ist das ein Alibi-Gekicke“, schimpfte der Geschäftsführer, der wie Kohfeldt für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich ist.

Und dabei scheinen dem Duo einige gravierende Fehler unterlaufen zu sein. Leistungsvermögen und Charakter des Teams wurden deutlich über-, der Ernst der Lage wurde zu lange unterschätzt. Gegen Mainz wurde nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit deutlich, dass es der Mannschaft an Geschwindigkeit und an Widerstandsfähigkeit fehlt. Gegen die Mainzer, die im dreifachen Torschützen Robin Quaison ihren überragenden Spieler hatten, kam auch fehlender Wille dazu.

Weshalb der angefressene Kohfeldt mit einem Tabu brach. Bislang hatte er sich stets vor seine Spieler gestellt, so enttäuschend der Auftritt auch gewesen sein mochte. Doch an diesem Dienstagabend konnte und wollte der 37-Jährige seine Profis nicht mehr in Schutz nehmen. „Heute gab es nichts, wovor ich mich stellen könnte“, sagte Kohfeldt aufgewühlt. „Heute muss man über die reden, die auf dem Platz standen, heute hätte es eigentlich gar keinen Trainer gebraucht.“

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf wollte Kohfeldt am Mittwoch zusammen mit Baumann über Konsequenzen aus dem immer dramatischeren Absturz beraten. Gegen Mainz nahm er schon nach 27 Minuten Nuri Sahin vom Platz, der Werder-Coach hätte zu diesem Zeitpunkt aber auch alle anderen zehn Spieler auswechseln können.

Dass die Spieler nachher selbst peinlich berührt waren, den Auftritt als „peinlich“ (Kapitän Niklas Moisander) bezeichneten, besänftigte Kohfeldt nicht. „Das hätten sie sich vorher überlegen sollen.“ Gut möglich, dass der eine oder andere Profi vor dem Köln-Spiel aus dem Kader fliegt. Spätestens in der Winterpause wird es Veränderungen geben - aber nicht auf dem Trainerposten. dpa

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