"Es wäre ein Genuss für die Zuschauer, die beiden zu sehen", sagte der im Sommer scheidende Trainer der Münchener vor der Begegnung mit dem Hamburger SV.
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Selbstbewusste Töne: Dietmar Beiersdorfer. (Foto: firo)
Das Treffen des Tabellenführers mit einem seiner hartnäckigsten Verfolger und der dort mögliche Zweikampf Ribery gegen van der Vaart stellt auch den Abstiegskracher 1. FC Nürnberg gegen Energie Cottbus in den Schatten (beide 17.00 Uhr/live bei Premiere). Zumal für beide Klubs in der Münchner WM-Arena einiges auf dem Spiel steht, wie etwa Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betonte: "Es gilt, einen unmittelbaren Konkurrenten auf Distanz zu halten." Bei einem Sieg hätten die Bayern neun Punkte Vorsprung auf die Hamburger, die allerdings ihrerseits "mit Selbstbewusstsein nach München fahren", wie Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer meinte. Dass Spielmacher van der Vaart nach seinem Bänderanriss im Sprunggelenk "noch nicht hundertprozent schmerzfrei" ist, wie Coach Huub Stevens bestätigte, änderte nichts an der Hamburger Zuversicht. "Wir können in München sicher wieder gewinnen", sagte Beiersdorfer.
Das gelang dem HSV zuletzt zweimal in Folge, weshalb Rummenigge forderte, die Bayern müssten dieses Mal "konzentriert und engagiert zu Werke gehen". Hitzfeld meinte, seine Mannschaft dürfe sich "keine schwache Phase leisten", schließlich werde man gegen den HSV "einige Brandherde löschen" müssen.
Martin Demichelis ist als Feuerwehrmann nicht vorgesehen, der Verteidiger fällt mit einer Wadenverletzung aus. Riberys Mitwirken dagegen scheint möglich. Am Freitag sah man ihn schon wieder über den Trainingsplatz an der Säbener Straße sprinten, die Verletzung im Oberschenkel schien ausgeheilt. "Wir werden nichts riskieren", stellte Hitzfeld jedoch klar.
Der "General" wird Lukas Podolski nach dessen Gala-Auftritt beim 5:1 im UEFA-Cup gegen den FC Aberdeen wohl wieder eine Pause gönnen und auf sein bewährtes Sturm-Duo Luca Toni und Miroslav Klose setzen. "Hamburg kann man nicht mit jugendlichem Elan auseinandernehmen, da braucht man routinierte Kräfte", sagte Hitzfeld.
Auf die baut auch der "Club" nach dem "Sekundentod" im UEFA-Cup gegen Benfica Lissabon. Peer Kluge soll dem Mittelfeld wieder etwas mehr Stabilität verleihen, seinen Zehenbruch hat er auskuriert. Mit Robert Vittek (Grippe) fehlt aber ein wichtiger, erfahrener Stürmer. Neu-Trainer Thomas von Heesen glaubt an die Qualität seines Teams - trotz des schwierigen Tabellenstands: "Die Spieler haben den Glauben an sich selbst wiedergefunden, wir sind auf dem richtigen Weg."
Cottbus hat bei sechs Versuchen in erster und zweiter Liga noch nie in Nürnberg gewonnen, sieht sich aber psychologisch im Vorteil. "Das späte Aus hat denen einen Knacks versetzt", sagte Kapitän Timo Rost. Trainer Bojan Prasnikar hat den FCN im Europacup beobachtet und dabei "Schwachstellen in der Abwehr" gesehen. Diese gelte es zu nutzen, um endlich zum ersten Auswärtssieg der Saison zu kommen - auf den Energie als einzige Mannschaft der Liga noch wartet.