"Im Profifußball habe ich so ein Tor noch nicht geschossen. Natürlich war das Absicht, ich habe gesehen dass der Manuel Neuer zu weit vor dem Tor steht", erklärte der Innenverteidiger nach der Partie mit einem verschmitzten Lächeln.
Die Schalker verloren durch die zweite Liganiederlage in Folge weiter an Boden und müssen in der kommenden Woche gegen München auf Jermaine Jones verzichten, der in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah.
Das vermeidliche Spitzenspiel wurde zu einer Enttäuschung, da beiden offenbar die Europacup-Spiele noch in den Knochen steckten. Obwohl sowohl die Schalker in der gleichen Formation wie beim 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Porto angetreten waren, als auch Bayer mit derselben Elf wie gegen Istanbul begann, fanden beide Teams nie zu ihrem Spiel. Eigentlich hatte man erwartet, dass Bayer mit der Euphorie des Achtelfinaleinzugs druckvoll beginnen würde und Schalke auf die 44 Stunden größere Erholungspause vertrauen würde.
Stattdessen waren die Gäste in der Anfangsphase das klar bessere Team und spielten überraschend forsch nach vorne. Die erste große Torchance besaß aber Bayer, als Schalke-Keeper Manuel Neuer nach einer Direktabnahme von Bernd Schneider abermals Schwächen zeigte, Mladen Krstajic den Ball aber im letzten Moment vor Sergej Barbarez klären konnte.
In der Folge verflachte die Partie weiterhin. Leverkusen schien völlig von der Rolle und fabrizierte zahlreiche Stockfehler. Die Schalker, bei denen Trainer Mirko Slomka eine Woche vor dem Hit gegen Bayern München wieder alle drei Winter-Neuzugänge zunächst auf der Bank gelassen hatte, schlug daraus aber kein Kapital. Ein Übriges tat Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin), der die ohnehin zerfahrene Partie mit seiner kleinlichen Art weiter zerpfiff und Schalke nach einem Handspiel von Manuel Friedrich im Strafraum einen klaren Elfmeter verweigerte.
Nach dem Wechsel kamen beide Teams endlich zu klaren Chancen. Bei Bayer verfehlten Barbarez (50.), der immer stärker werdende Gonzalo Castro (59.) und der eingewechselte Paul Freier (80.) aber ebenso das Ziel wie auf der Gegenseite der freistehende Georgier Lewan Kobiaschwili (68.). Bezeichnenderweise resultierte der Führungstreffer der Gastgeber dann aus einer verunglückten Flanke von Friedrich, die sich hinter Neuer ins lange Eck senkte.
Schalkes Trainer Mirko Slomka war von der Vorstellung seiner Mannschaft enttäuscht. "Wir haben zu wenig Torgefahr entwickelt, das is heute viel zu wenig gewesen." Das Titelrennen hat der 40-Jährige vorerst abgehakt, der nach der zweiten Pleite in Folge klare Worte fand. "Wir haben zwei mal verloren, da gibt es nicht zu beschönigen."