Die Folge: Zur Halbzeit rappelte es im Gebälk. Bommer: "Meine Bakterien waren mit einem Schlag weg. So schnell bin ich noch nie gesund geworden wie am Samstag."
Nachts kramte der Fußball-Lehrer das Video heraus, sah sich die Horror-Halbzeit und die anschließende Steigerung ohne Happy End noch Mal an. "Du verstehst selbst die Welt nicht mehr und kommst nach so einer Partie auch nicht zur Ruhe. Ich muss als Trainer den Schalter umlegen. Auf dem Platz haben wir Übungen mit Spaß-Faktor gemacht, um den Kummer aus den Köpfen zu bekommen."
Zwei Tage hat Bommer nun noch Zeit, um sich über die Aufstellung Gedanken zu machen, letzte Schliffe vorzunehmen. Eine Option: Ivica Grlic könnte, wie schon ein Mal erfolgreich praktiziert, als eine Art Abwehrchef fungieren. Die andere Option: Fernando Avalos rückt erstmals in die Kette, um den gesperrten Iulian Filipescu zu ersetzen. Doch Bommer klingt skeptisch: "Die Zweikämpfe haben mir bei Avalos noch nicht so gefallen. Er war weit weg vom Gegner und zog noch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Wir werden das heute noch Mal antesten."
Fernando Santos traute sich nach seinem Jochbeinbruch gestern Kopfbälle zu. Bommer: "Dass er noch Respekt vor den gegnerischen Ellenbogen hat, ist verständlich, aber vielleicht muss man da einfach durch's Feuer gehen." Der Coach räumt ein: "Die Abwehr ist mein Sorgenkind, da mache ich mir viele Gedanken. Irgendwas werden wir schon aus dem Hut zaubern."
Und dann hoffentlich ein Lebenszeichen in Form von Punkten aussenden. Bommer: "Bielefeld ist für uns ein Endspiel. Wer das nicht kapiert, ist ohnehin verkehrt." Der Ex-Münchner deutlich: "Bei einer Niederlage wird es mit dem Klassenerhalt schwierig. Du musst jetzt mit dem Punkten anfangen, sonst ist es irgendwann vorbei. Dann muss man umdenken und einen Cut machen."