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Klubs gegen Solidarbeitrag - Nur Werder zahlt Polizeikosten

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Der deutsche Profifußball hat die von Werder Bremen geforderte Beteiligung an den Kosten für Risikospiele abgelehnt. Die Norddeutschen bleiben alleine auf den Millionen-Auslagen sitzen.

Kein Polizei-Soli für Werder Bremen: Der Fußball-Bundesligist muss die Kosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Risikospielen alleine tragen. Die anderen deutschen Profiklubs lehnten bei ihrer Versammlung am Dienstag in Neu-Isenburg eine solidarische Beteiligung an den Auslagen ab.

„Wir konnten nicht solidarisch sein. Das wäre das völlig falsche Zeichen gewesen“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge von Rekordmeister Bayern München nach dem zweistündigen Treffen im Raum „Central Park“ des Nobelhotels Kempinski vor den Toren Frankfurts: „Der Druck auf die Vereine ist dennoch da. Wir müssen dafür sorgen, die Risikospiele auf ein Minimum zu reduzieren.“

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte im September die Gebührenbescheide des Landes Bremen für vier Werder-Partien in Höhe von 1,17 Millionen Euro mit großem Widerwillen beglichen. Die Hälfte der Gesamtsumme wurde Werder gleich in Rechnung gestellt. Wer die anderen 584.000 Euro bezahlen soll, war bisher noch ungeklärt.

Trotz der Entscheidung zu Ungunsten von Werder (32 der 34 anwesenden Vereine stimmten gegen die Kostenbeteiligung, RB Leipzig enthielt sich) muss der Klub nicht sofort die zweite Hälfte zahlen. Die Begleichung der Rechnung wurde bis zur endgültigen rechtlichen Klarheit gestundet. Die DFL wird vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

„Um die Interessen von Werder zu vertreten, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Rechtsweg zu beschreiten. Wir hätten diese Situation gerne vermieden“, sagte Klaus Filbry, Werders Vorsitzender der Geschäftsführung, mit Blick auf den weiteren Weg Werders durch die Verbandsgerichtsbarkeit.

Auch Präsident Hubertus Hess-Grunewald fand deutliche Worte. „Wir haben heute gegenüber Werder Bremen von dem Solidarprinzip, das viele Klubs in den letzten Monaten immer wieder gepredigt haben, nicht viel gesehen“, sagte der Klubchef: „Wir sind nicht damit durchgedrungen, dass sich das Alles gegen die DFL insgesamt richtet. Am Ende steht Werder isoliert da - auch um ein politisches Signal zu senden.“

Werder hatte bei der DFL einen Antrag auf eine „angemessene Teilung“ der Kosten eingereicht. Die Bremer forderten die anderen Klubs auf, gegen die Umlegung aller Auslagen auf Werder zu stimmen. Dies würde die „Solidargemeinschaft erschüttern“. Die Norddeutschen schlugen stattdessen vor, die Kosten auf Werder, die DFL und den jeweiligen Gastverein zu verteilen.

Wie erwartet scheiterten die Bremer, die eine Wettbewerbsverzerrung zu ihren Ungunsten anprangern, mit ihrem Ansinnen. Damit kommen auf den Klub weitere Kosten zu. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hat bereits angekündigt, dass er weitere Rechnungen schicken wird. Drei Bescheide in Höhe von 1,12 Millionen Euro sind bereits in Arbeit - ganz abgesehen von Gebühren für kommende Partien.

Dass diese Praxis rechtens ist, hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Ende März festgestellt. Deshalb denken andere Bundesländer darüber nach, dem Beispiel Bremens zu folgen. Ab Mittwoch treffen sich die Innenminister in Lübeck. Dort wird sich zeigen, ob neben Rheinland-Pfalz noch weitere Länder auf den Bremer Kurs einschwenken.

Mäurer und sein rheinland-pfälzischer Kollege Roger Lewentz fordern nach wie vor die Einrichtung eines Fonds durch den Profifußball. Das lehnen die meisten Klubs, die nicht für die Fanprobleme ihrer Konkurrenten zahlen wollen, aber strikt ab. „Ein Fonds wäre die offene Tür für alle, die die Bundesliga zur Kasse bitten wollen“, äußerte Rummenigge: „Die Klubs zahlen wahnsinnig viele Steuern.“

Die Kompromiss-Verweigerung wie die fehlende Solidarität mit Werder sehen nach Kalkül vonseiten des Profifußballs aus. Durch die „Opfer-Rolle“ Werders wird Druck auf die anderen Länder-Regierungen ausgeübt, damit die ihre bei den Wählern beliebten Fußball-Aushängeschilder nicht auch zur Kasse bitten - und damit im Wettbewerb benachteiligen. sid

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