Letzte Chance für Ante Covic, eine Übergangslösung mit Assistent Harald Gämperle - oder doch noch das Sensations-Comeback von Jürgen Klinsmann? In der Trainerfrage beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sind weiter viele Fragen offen, Niko Kovac als Wunschlösung vieler Fans steht jedoch kurzfristig nicht als Chefcoach der Berliner zur Verfügung. Der frühere Coach des FC Bayern will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in dieser Saison kein neues Engagement übernehmen. Zuvor hatte das Fachmagazin „Kicker“ am Dienstag darüber berichtet.
Die Münchner hatten erst vor gut drei Wochen die einvernehmliche Trennung von Kovac vollzogen. Angesichts der kräfte- und nervenzehrenden finalen Phase beim Rekordmeister will der 48-Jährige vorerst Abstand gewinnen. Der frühere Hertha-Profi gilt als Traumkandidat bei den Berlinern und ihren Fans, sollte die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Chefcoach Covic nach zuletzt vier Liga-Niederlagen in Serie beendet werden.
Ob der Profitrainer-Novize trotz des Absturzes auf Tabellenplatz 15 doch noch am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund auf der Trainerbank sitzen wird, war auch am Dienstagmittag offen. Der Club lud zur turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag mit Blick auf das Spiel - nannte aber wie gewohnt nicht, wer dabei zu den Journalisten sprechen wird.
Sollte sich Hertha zur Trennung vom früheren Nachwuchscoach Covic entscheiden, gibt es derzeit mehrere Möglichkeiten. Wie der „Kicker“ unter Berufung auf das Umfeld von Klinsmann berichtete, sei eine Kurzzeit-Bundesligarückkehr nicht komplett ausgeschlossen. Als Bevollmächtigter der Tennor Holding von Geldgeber Lars Windhorst wurde der 55-Jährige vor knapp drei Wochen in den Aufsichtsrat berufen - und würde dem Club mit einem Einspringen im aktuellen Notfall Zeit zur Suche nach einer langfristigen Lösung ermöglichen.
Auch der aktuelle Assistent Harald Gämperle würde die für einen Interimscoach notwendige Erfahrung besitzen. Der Schweizer war vor der Saison für den Trainerstab von Covic verpflichtet worden. Bereits 2007 arbeitete er unter Lucien Favre gut zwei Jahre bei den Berlinern - und würde nun am Samstag im Duell mit Borussia Dortmund auf seinen alten Chef treffen.
Als weitere Kandidaten werden Bruno Labbadia, der bis Saisonende beim VfL Wolfsburg tätig war, und der frühere Leverkusener Roger Schmidt gehandelt. dpa