Mit drei Bundesliga-Siegen im Rücken startet die TSG 1899 Hoffenheim den nächsten Anlauf, im DFB-Pokal eine Erfolgsserie zu landen. Zuletzt flogen die Kraichgauer dreimal hintereinander in der zweiten Runde raus. Diesmal geht es am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) zum Drittligisten MSV Duisburg mit dem Ex-Hoffenheimer Marvin Compper. „Natürlich sind wir Favorit, aber das bedeutet nichts im DFB-Pokal. Du musst es immer zeigen, von der ersten Minute an“, sagte Trainer Alfred Schreuder am Ende eines bisher goldenen Oktobers für seine Mannschaft.
Die Siege beim FC Bayern, gegen Schalke 04 und in Berlin haben die von Abgängen und auch Verletzungen gebeutelten Hoffenheimer richtig vorangebracht nach einem schwierigen Saisonstart unter dem neuen Chefcoach. „Unser Selbstvertrauen ist riesig“, sagte Benjamin Hübner, der Siegtorschütze beim 3:2 am Samstag bei Hertha BSC. Auch sein Defensivkollege Kevin Akpoguma schwärmte von der „super Mentalität: Dieser Spirit, den wir zeigen, ist top.“
In der Bundesliga kann sich die TSG nun weiter hocharbeiten, zumal es erstmal gegen vier Abstiegskandidaten geht: Am Freitag kommt Aufsteiger SC Paderborn, dann steht die Partie beim 1. FC Köln an. Danach trifft Hoffenheim auf den FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf, ehe am 7. Dezember das reizvolle Duell mit Ex-Trainer Julian Nagelsmann in Leipzig lockt.
„Es sind sehr schöne Tage. Aber um ehrlich zu sein, es warten harte Spiele auf uns. Es wird nicht einfach, weil wir nun Favorit sind und gegen defensivere Teams spielen werden“, warnte Schreuder. „Da müssen wir schauen, wie wir reagieren und was unser Charakter ist.“
Das gilt auch für die Pokal-Hürde in Duisburg. Nagelsmann konnte sein Ziel, im Pokal etwas zu reißen, bei der TSG nie erreichen. Der Club stand zuletzt 2014/2015 im Viertelfinale, als er an Borussia Dortmund scheiterte. Insgesamt kam er sieben Mal unter die besten Acht - weiter aber nie. In der zweiten Runde war zuletzt gegen RB Leipzig, Werder Bremen und den 1. FC Köln Schluss. Die größte Blamage setzte es 2012, als Hoffenheim unter Chefcoach Markus Babbel beim Regionalligisten Berliner FK 0:4 unterlag.
„Wir sind überzeugt von unserer Stärke, aber wir sind nicht Bayern München. Es geht darum, dass eine Mannschaft auch ihre Schwächen gut kennt“, mahnte Schreuder angesichts der jüngsten Erfolgsserie. Torjäger Andrej Kramaric betonte: „Die Realität von Hoffenheim ist: Wir müssen immer zu 100 Prozent fit und fokussiert sein.“
Der Tabellenzweite aus Duisburg empfahl sich zuletzt mit einem 2:0-Sieg in Würzburg. „Wir wollen Hoffenheim richtig auf die Nerven gehen und es denen so schwer wie möglich machen“, sagte Compper, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade ausfiel. Der 34-Jährige spielte 2008 bis 2013 im Kraichgau, gehörte zur Mannschaft von Ralf Rangnick, die als Aufsteiger 2008 Herbstmeister wurde. Ein Länderspiel betritt Compper damals sogar. dpa