„Er ist in einem wirklich guten Zustand zu uns gekommen, verfügt über eine sehr ordentliche Kondition. Aber wir wussten vorher, dass er ein ausdauerstarker Spieler mit einer hohen Schnelligkeit und einer guten Übersicht ist.“ Wichtig sei es nun, ihn schnell zu integrieren: „Das ist die wichtigste Voraussetzung, seine Unbekümmertheit und Frechheit, die er bei seinem alten Club an den Tag legte, in die Bundesliga mitzunehmen.“
Das größte Problem dürfte dabei die Sprache sein. Der 23-Jährige, der in der Grundschule „Deutsch“ als Unterrichtsfach hatte, muss seine alten Kenntnisse erst wieder aktivieren und spricht darüber hinaus nur ein paar Brocken Englisch. „Wir werden ihn dabei voll unterstützen“, lässt Doll keine Zweifel zu, bevor er die Erfahrungen seiner aktiven Karriere abruft: „Ich habe selbst öfter den Verein gewechselt und weiß daher, wie wichtig es ist, schnell anzukommen. Nur dann kann man Topleistungen bringen.“
Mit eher gemischten Gefühlen dürfte dabei Philipp Degen die Entwicklung seines direkten Konkurrenten verfolgen. Der Schweizer, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, weilt derzeit noch in seiner Heimat und braucht definitiv noch einige Wochen, bis er wieder aktiv werden kann. Nicht die besten Voraussetzungen für den 24-Jährigen, um sich in der Rückrunde für einen Platz im EM-Aufgebot seines Landes zu bewerben. „Klar ist das eine neue Situation für Philipp“, zeigt Doll zwar Verständnis für die Verstimmung des 19-fachen Nationalspielers, unterstreicht jedoch: „Es war wichtig, dass wir auch auf dieser Position einen Konkurrenzkampf haben. Zudem wissen wir nicht, wie lange er wirklich ausfällt. Bei Alex Frei hatten wir damals eine ähnliche Situation, als wir dachten, er sei bereits im September wieder dabei. Im Sturm verfügten wir allerdings über Alternativen, um sein Fehlen zu kompensieren.“
Anders sah lange Zeit die Lage hinten rechts aus, wo Florian Kringe, der laut Doll „jahrelang hin und her geschoben wurde“, die Lücke nicht ausfüllen konnte. Mit Rukavina scheint dieser Missstand nun endlich behoben.