Fan-Beleidigungen gegen den Unternehmer Dietmar Hopp (78) bleiben ein Dauerthema in der Fußball-Bundesliga. Nachdem Fan-Chaoten von Borussia Dortmund vor einem Monat das Konterfei des Investors der TSG Hoffenheim hinter einem Fadenkreuz darstellten, waren es nun Fans des Aufsteigers 1. FC Nürnberg, die Hopp mit Hilfe von großen Transparenten beleidigten. "Herr Hopp, deutschlandweit behauptet man, sie wären ein Hurensohn?", stand vor der Partie am Samstag gegen die TSG Hoffenheim (1:3) auf einem Spruchband in der Kurve der Gastgeber. Auf einem weiteren gut sichtbaren Transparent folgte der ungeheuerliche Zusatz: "…wir haben 100 Huren gefragt, die meinten, da könnte etwas dran sein." Zudem kam es auch während des Spiels zu üblen Schmährufen ("Hopp, du Sohn einer Hure!").
Immer wieder Beleidigungen gegen Hopp
Für Dietmar Hopp (78) ist es inzwischen traurige Routine. Seit dem Bundesliga-Aufstieg der TSG Hoffenheim im Jahr 2008 wird der Multi-Milliardär von gegnerischen Fußballfans aufgrund seines finanziellen Engagements bei den Kraichgauern in Sprechgesängen und oft auch auf Spruchbändern beleidigt. Sogenannte Fans von Borussia Mönchengladbach bezeichneten den Unternehmer in der vergangenen Saison auf einem Plakat als "Fußball-Mörder". Besonders Sympathisanten von Traditionsvereinen waren Hopps Investments in Millionenhöhe ein Dorn im Auge, da er für die fortlaufende Kommerzialisierung im Profifußball stehe.
Hopp geht inzwischen konsequent gegen die Hass-Plakate und Beleidigungen gegen seine Person um. Dies haben auch einige Anhänger von Borussia Dortmund zu spüren bekommen. Am 12. Mai dieses Jahres kam es beim Auswärtsspiel der Dortmunder in Hoffenheim zu Schmährufen gegen den 1899-Mäzen. Der BVB musste deshalb 10.000 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB überweisen. Zudem wurden Ermittlungen gegen über 30 BVB-Fans eingeleitet hat. Der Grund seien Beleidigungen gegen Dietmar Hopp.
Das hielt einige BVB-Fans jedoch nicht davon ab, Hopp beim Auswärtsspiel der Dortmunder am 22. September in Hoffenheim erneut zu beleidigen. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich umgehend für das Fehlverhalten der Zuschauer entschuldigt: "Das ist nicht zu akzeptieren", sagte er: "Ich möchte im Namen von Borussia Dortmund Dietmar Hopp um Entschuldigung bitten. So ein Verhalten entspricht in keiner Weise unseren Werten"
Auch Nürnbergs Vorstand Niels Rossow gab am Sonntag eine Erklärung ab: "Wir distanzieren uns von Beleidigungen dieser Art und entschuldigen uns in aller Form bei Dietmar Hopp."
Autor: Martin Herms