So wird es wohl kaum etwas mit dem angestrebten Platz im internationalen Geschäft. BVB-Coach Thomas Doll war auch nicht allzu glücklich: "Die Begegnung ist so zu Ende gegangen, wie sie angefangen hat."
Nämlich mit Torchancen für die Schwarz-Gelben. Michael Zorc: "Wenn wir schon in der zweiten Minute das 1:0 machen, wird es ein ganz anderes Spiel." Aber Diego Klimowicz rutschte drei Meter vor dem leeren Tor an der Kuba-Hereingabe vorbei. Das war dann aber auch schon die ganze Herrlichkeit in den ersten 45 Minuten. Auf der Gegenseite verlebte Roman Weidenfeller einen äußerst geruhsamen Nachmittag. Lediglich sechs Zeigerumdrehungen vor der Pause musste er gegen Frankfurts Ioannis Amanatidis eingreifen. "Der Trainer hat uns in der Pause richtig heiß gemacht", verriet Leonardo Dede das Erfolgsrezept für den zweiten Abschnitt.
Es folgten Großchancen im Minuten-Takt, die der fantastisch reagierende Markus Pröll allesamt zunichte machte. Besser machte es dann wieder der Grieche Amanatidis, der die Gäste auch schon beim Pokal-Auftritt zehn Tage zuvor in Führung geschossen hatte. Der Angreifer nutzte einen schweren Stellungsfehler von Markus Brzenska. Doll: "Das 0:1 fiel aus heiterem Himmel. Es war die einzige Frankfurter Torchance."
Als kurioserweise nach dem ausgewechselten Mladen Petric, der den Platz verletzt räumen musste und damit Klimowicz folgte, mit dem vollkommen versagenden Nelson Valdez nur noch ein BVB-Stürmer vorhanden war, folgte die druckvolle Schluss-Offensive der Westfalen. Eintracht-Coach Friedhelm Funkel: "Leider fehlten uns mit Albert Streit, Alex Meier und Markus Weissenberger gleich drei ballsichere Akteure, so dass der Dortmunder Druck immer mehr zunahm, was in diesem Stadion aber nicht verwundert." So war es dann Kringe vorbehalten, zumindest einen Zähler zu retten. "Es hätte mehr sein können", wie Dortmunds Fußball-Lehrer zu Recht anmerkte, "Florian hat das Tor erzwungen, das war bei den anderen nicht der Fall. Wir müssen einfach viel cooler, heißer auf einen Treffer sein."
Insbesondere der Pole Kuba und der Paraguayer Valdez erwiesen sich nicht zum ersten Mal als "Chancen-Tod". So blieb Doll nur die bittere Erkenntnis: "Das Unentschieden ist wie schon gegen die Bayern eine gefühlte Niederlage." Da war auch das abschließende Fazit von Kringe kein Trost: "Wir haben mehr Potenzial, als dieser 13. Platz aussagt." Zumal der Blondschopf zu Recht nachschob: "Ich habe zwar keine Angst, dass wir noch tiefer reinrutschen, auf der anderen Seite müssen wir uns aber auch ins Bewusstsein rufen, dass der Abstand nicht sehr groß ist."