Mit einem schwarzen Notizblock und einem Kugelschreiber bewaffnet verfolgte Sergio Pinto die DFB-Pokal-Partie der U19-Mannschaften des VfL Bochum und VfL Wolfsburg. Welche Spieler er dabei auf dem Zettel hat wollte er auf Anfrage dieser Redaktion nicht verraten: „Es geht darum, sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen. Mehr nicht.“ An das Duell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FC Schalke 04 dachte Pinto wenige Stunden vor dem Anpfiff nicht.
„Was habe ich damit zu tun?“, fragte der gebürtige Portugiese, als er auf den West-Gipfel angesprochen wurde: „Ich habe genug andere Dinge zu erledigen.“ Die desinteressierte Antwort wirft Fragen auf - zumal Pinto in seiner aktiven Karriere für beide Vereine auflief. Für Schalke absolvierte Pinto 28 Spiele und erzielte einen Treffer, bei Fortuna Düsseldorf kam er in der zweiten Liga auf 22 Einsätze und zwei Tore. Emotionale Bindung? Fehlanzeige. „Nein, die ist nicht da. Klar, ich interessiere mich noch für ein paar Spiele, aber wirklich verfolgen tue ich keine Mannschaft.“
Chefscout bei Greuther Fürth
Der 37-Jährige, der 2000/2001 im DFB-Pokal mit Schalke sogar seinen einzigen Profititel in seiner Karriere gewann, beschäftigt sich aktuell lieber mit seiner Arbeit als Chefscout der SpVgg. Greuther Fürth: „Ich habe viel Spaß und Freude dabei - ist doch logisch.“
Nachdem Pinto nach seinem Karriereende vor zwei Jahren auch schon bei Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt aktiv war, wechselte er im Juni dieses Jahres zum Zweitligisten.
Autor: Christian Hoch