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Beckenbauer: Wettmonopol schadet der Bundesliga
"Da gehen geschätzte 200 bis 300 Millionen Euro verloren"

Beckenbauer: Wettmonopol schadet der Bundesliga
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Franz Beckenbauer macht sich Sorgen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga. Die Liga laufe Gefahr, gegenüber den europäischen Top-Ligen weiter an Boden zu verlieren, so der "Kaiser", der damit auf die Einführung des staatlichen Wettmonopols anspielt. "Die Finanzlage der Liga droht noch schlechter zu werden, weil der neue Glücksspiel-Staatsvertrag in Kraft treten soll."

"In Stadien und auf Trikots darf nicht mehr für die Unternehmen geworben werden. Da gehen geschätzte 200 bis 300 Millionen Euro verloren, direkt an die Konkurrenz nach England, Spanien oder Italien, wo private Wetten erlaubt sind", sagte das Exekutivmitglied im Weltverband FIFA und Präsident von Bayern München im Interview.

Am Mittwochabend hatte der deutsche Meister VfB Stuttgart mit 2:4 bei Olympique Lyon in der Champions League verloren. Damit gelangen den drei deutschen Startern in der "Königsklasse", Stuttgart, Schalke 04 und Werder Bremen, in bislang zwölf Champions-League-Spielen nur zwei Siege. Der VfB ist bereits in der "Königsklasse" chancenlos und hat auch keine Möglichkeit mehr, noch in den UEFA-Cup zu rücken. Nach den Begegnungen in der Champions League am Dienstag und Mittwoch belegt Deutschland in der Fünf-Jahres-Wertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nach wie vor nur den sechsten Platz mit 40,293 Punkten und rangiert knapp hinter Rumänien (40,399). Weit enteilt sind die führenden Nationen Spanien (68,266), England (64,874), Italien (55,785) und Frankreich (49,811).

Beckenbauer fordert daher einen Runden Tisch mit den deutschen Fußball-Institutionen und Vertretern der Politik, um das staatliche Wettmonopol noch zu verhindern. "Ich schlage vor, dass sich Liga, DFB und Politik noch in diesem Jahr zusammensetzen, um eine bessere Lösung zu finden, damit der Vertrag nicht in Kraft tritt. Der deutsche Fußball braucht den Markt", meinte Beckenbauer. Ligapräsident Reinhard Rauball hatte zuletzt erklärt, dass die Liga prüfe, ob gegen den Staatsvertrag geklagt werden solle. Der 60-Jährige fordert das Anbieten von Konzessionen für private Wettanbieter durch den Staat.

Stuttgarts Sportdirektor Horst Heldt hatte in Lyon das vorzeitige Scheitern der Schwaben in der Champions League mit den ungleichen Rahmenbedingungen begründet: "Da ist man doch an dem Punkt, wo man sich fragen muss, ob man in Deutschland bereit ist, neue Wege zu gehen. Wenn ein Aufsteiger in die englische Premiere League 40 Millionen Euro an TV-Geldern bekommt und wir als deutscher Meister 26 Millionen, dann ist da eine Diskrepanz. Wir versuchen ja, diese Diskrepanz auszugleichen und wollen nicht ständig über Geld reden, aber wir als Meister konkurrieren mit Aufsteigern der Premier League um Spieler. An diesen Fakten müssen wir uns orientieren. Außer dem FC Bayern hat doch niemand in der Bundesliga die Möglichkeit, mal eben 70 Millionen auszugeben."

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