Karim Bellarabi ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen seines groben Fouls an Bayern Münchens Profi Rafinha für vier Spiele gesperrt worden. Zudem muss der 28 Jahre alte Leverkusener eine 10 000-Euro-Geldstrafe bezahlen. Das gab der DFB am Montag in Frankfurt am Main bekannt.
Bellarabi war am Samstag in der Bundesligapartie der Bayer-Elf beim deutschen Meister von Schiedsrichter Tobias Welz in der 80. Minute mit Rot des Feldes verwiesen worden. Gegen die Entscheidung kann innerhalb von 24 Stunden Einspruch eingelegt werden.
«Das Foul von Bellarabi war natürlich geisteskrank. Das ist vorsätzliche Körperverletzung. So etwas gehört drei Monate gesperrt - und zwar für Dummheit», hatte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß über die Szene, bei der Rafinha einen Innenbandteilriss am linken Sprunggelenk erlitt, empört. Bellarabi hatte nach seinem harten Einsteigen Reue gezeigt.
«Ich möchte mich natürlich bei Rafinha und meiner Mannschaft für das unnötige Foul entschuldigen, es war keine Absicht von mir! Gute Besserung», schrieb der Leverkusener am Tag nach der Bayer-Niederlage bei den Münchnern (1:3) in einem sozialen Netzwerk.
Eintracht Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic hatte Hoeneß für seine scharfe Verbal-Attacke gegen Bellarabi kritisiert. «Das gehört sich nicht. Die Wortwahl - man sollte sich ein bisschen zurückhalten», hatte der ehemalige Bundesliga-Stürmer am Sonntag bei «Wontorra - der Fußball-Talk» auf Sky gesagt.
In der Debatte um die Verletzungen beim FC Bayern München hatte Hertha-Trainer Pal Dardai über ein neues Strafmaß für foulende Spieler nachgedacht. «Vielleicht müssen wir eine neue Regel machen», sagte der Coach des Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC ebenfalls am Sonntag im Sport1-«Doppelpass». Wenn ein gefoulter Spieler drei Monate verletzt ausfalle, «muss dann vielleicht auch der andere Spieler so lange aussetzen, bis er gesundgeschrieben ist.»
«Wir haben den dritten Spieltag und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind», hatte Bayern-Trainer Niko Kovac nach der Begegnung erklärt. dpa