Der Ex-Frankfurter schob nach: "Vor allem, wenn man bedenkt, mit wie vielen Verletzten wir in den letzten Wochen zu kämpfen hatten, war das schon unglaublich wertvoll und toll für die Truppe, deren Arbeit nun endlich Mal belohnt wurde." Trotz des Ausrufezeichens gab es auch Negativ-Aspekte: "Sauer war ich nur über die zweite Halbzeit, da waren dumme 20 Minuten dabei, die mir von draußen gar nicht gefallen haben. Da haben wir richtig die Ordnung verloren. Zum Schluss mussten wir auf der Bank sogar noch zittern."
Was den 50-Jährigen besonders ärgerte: "Ich habe die Jungs in der Pause extra noch Mal eingeschworen, dass man Cottbus niemals abschreiben sollte. Ich habe hier schon oft genug gespielt und weiß, wie die Zuschauer eine hitzige Atmosphäre schaffen können, die ihre Truppe nach vorne peitscht. Insgesamt haben wir es einfach versäumt, mit den uns gegebenen Kontern frühzeitig den Sack zuzumachen."
In die gleiche Kerbe schlug auch Mittelfeld-Akteur Christian Tiffert. "Nach dem Wechsel und mit der wichtigen Führung im Rücken haben wir nur noch auf Entlastung gespielt und mit langen Bällen agiert. Da haben wir richtig Glück gehabt, dass wir da nach dem Ausgleich nicht noch einen Treffer kassiert haben", stellte der ehemalige Stuttgarter fest. Von einem am Ende glücklichen Sieg wollte auch er nicht sprechen: "Sicherlich war es von beiden Mannschaften keine gut geführte Partie, sondern eher Abstiegskampf pur. Dafür haben wir gegen Energie endlich Mal den Lohn bekommen, den wir uns in den letzten Wochen mühsam erarbeitet haben." Markus Daun zum Stellenwert des Triumpfes: "So einen Sieg bewerte ich drei Mal höher, als das 3:0 über Bielefeld. In Cottbus lief ein gnadenloser Fight ab. Am Ende stand genau das, was wir brauchten."
Während der Aufsteiger aus dem Tal der Tränen emporsteigt, rutschen die Lausitzer immer weiter ab. Der letzte Erfolg datiert aus dem April, als man Bayer Leverkusen 2:1 bezwang. Unter Neu-Coach Bojan Prasnikar, der mit zwei Remis gegen Frankfurt und Hertha startete, setzte es die erste Pleite. "Auch wenn wir in allen Bereichen und allen Statistiken jeweils besser waren: Zwei Freistöße und zwei Tore sind einfach zu viel für uns gewesen. Wir müssen weiter arbeiten und im nächsten Spiel punkten."
Während Energie mit vier Pünktchen Letzter ist, hat der MSV durch den dritten Saison-Sieg Kontakt zum unteren Mittelfeld. Kapitän Grlic: "Unsere Zähler-Anzahl ist trotzdem nicht zufriedenstellend, dafür konnte sich unsere Leistung sehen lassen. Die war bis auf das 0:2 in Rostock immer in Ordnung. Wir müssen gegen den HSV zuhause nachlegen."