Ein kompletter Einsatz beim Sieg über den HSV und eine gelb-rote Karte in Leverkusen, recht schnell hatte der Elsässer die Höhen und Tiefen im VfL-Trikot durchlebt. Pfertzel: "So eine Dummheit wie in Leverkusen passiert mir nicht noch mal. Schließlich war das überhaupt mein allererster Feldverweis in meiner ganzen Fußball-Karriere."
Natürlich freut sich der 27-Jährige schon auf den nächsten Samstag: "Gegen die Bayern zu spielen ist so, als wenn wir in Livorno Inter, Milan oder Juve zu Besuch hatten." Die großen Namen, mit denen der FC Bayern München Samstag nach Bochum reist, schrecken Marc Pfertzel nicht. Denn Ribery oder Luca Toni sind für den Franzosen doch alte Bekannte. Pfertzel: "Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber mit Ribery habe ich schon in der dritten französischen Liga in der Saison 2002/03 die Klingen gekreuzt. Ich spielte bei Sete 34 und er bei Ales. Ich werde ihm freundlich die Hand schütteln und ihn fragen, wie es ihm geht."
Noch mehr Berührungspunkte als mit Ribery hat Marc Pfertzel mit Toni. "Erst habe ich in der Serie B gegen ihn gespielt, später mehrmals in der Serie A. Und er sollte sich vielleicht daran erinnern, dass ich in der Zeit bei Livorno nicht einmal auch nur einen Punkt in einem Heimspiel gegen ihn abgegeben habe. Ich glaube, alle vier oder fünf Begegnungen endeten 1:0 für uns. Es wäre verdammt schön, wenn diese Serie auch am nächsten Samstag noch Bestand hat."
Doch zunächst will Marc Pfertzel in der kommenden Trainingswoche alles versuchen, um sich für die Startformation zu empfehlen: "Wer möchte da nicht dabei sein?" Dabei hofft er, von Verletzungen wie in der letzten Woche, als er erst im Training dann im Spiel gegen Köln ein paar Schläge abbekam, verschont zu bleiben. Pfertzel: "Wir sind alle ganz heiß auf die Bayern."
In Bochum hat er sich gut eingelebt, seinen Wechsel noch in keiner Minute bereut, obwohl er merkt: "Auf dem Platz ist alles viel schneller. Ich finde es prima, dass Marcel Koller die richtige Dosierung zwischen Taktik und Ballarbeit findet. In Italien haben wir manchmal zwei, drei Stunden Taktik gepaukt. Da hast du vom Videoschauen schon Kopfschmerzen bekommen."
Samstag in Mülhausen ließ sich Marc Pfertzel von seiner Mutter richtig bekochen. Denn obwohl er die französische und italienische Küche über alles schätzt, gesteht er ein: "Ich kann überhaupt nicht kochen. Da ist der Besuch bei meiner Mutter schon so etwas wie ein Ausflug ins Schlaraffenland."