"Auf den Bildern habe ich keinen Kontakt gesehen, der mich überzeugt hat, meine ursprüngliche Wahrnehmung und Entscheidung zu ändern. Auch mit dem Abstand von zwei Tagen stehe ich zu dieser Entscheidung", sagte Zwayer dem «Kicker». Die Münchner waren nach der 1:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am Samstag erbost, weil der Berliner nach einer Attacke von Kevin-Prince Boateng gegen Javi Martínez beim Stand von 1:2 nach Ansicht der Fernsehbilder dabei blieb, Eckball zu geben.
Zwayer erläuterte, dass er anhand des Bildmaterials keinen Kontakt habe sehen können, der ursächlich für das zu Fall kommen von Martínez gewesen sei. "Treffer und Wirkung haben für mich nicht zusammengepasst", betonte der Unparteiische.
Nachdem Boateng den rechten Fuß von Martínez getroffen hatte, konsultierte Zwayer nach eigenen Angaben Video-Assistent Bastian Dankert, der ihm mitteilte, es habe einen Kontakt gegeben. Er bat Zwayer darum, sich die Bilder noch einmal selbst anzuschauen. Dieser war mit dem vorhandenen Bildmaterial zufrieden. "Ich habe den Kontakt gesehen, aus meiner Sicht war es jedoch kein intensiver Kontakt, da Martínez den getroffenen Fuß noch ohne Bewegungsänderung und stabil auf dem Boden aufsetzt, bevor sein anderes Bein abhebt, nach vorne fliegt und er hinfällt", erklärte der 37-Jährige.
DFB-Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich konnte Zwayers Begründung zwar nachvollziehen, sagte dem Kicker aber auch: "Gleichwohl machen wir uns in der Kommission intensiv Gedanken darüber, ob solche Entscheidungen am Ende in der Öffentlichkeit noch nachvollziehbar sind, da es dort schon eine erdrückende Meinungsmehrheit in Richtung Strafstoß gibt." Auch Boateng hatte eingeräumt: «Ich treffe ihn, wenn er Elfmeter gibt, kann ich mich nicht beschweren.»