Bayerns Thomas Müller räumte ein: „In der 95. Minute so eine Entscheidung treffen zu müssen, diesen Druck will ich nicht haben.“ Trotzdem waren die Spieler des FC Bayern natürlich verärgert über Schiedsrichter Felix Zwayer. Dieser schaute sich in eben jener 95. Minute noch einmal den Tritt von Kevin-Prince Boateng gegen Javi Martinez auf dem Bildschirm außerhalb des Spielfeldes an - und gab keinen Elfmeter.
Was dazuführte, dass Eintracht Frankfurt kurze Zeit später das 3:1 erzielte. Der Sieg war perfekt. Frankfurt holt den DFB-Pokal 2018. Eine große Überraschung.
Boateng zu möglichem Bayern-Elfmeter: „Ich treffe den ganz klar“ Doch nach der Partie diskutierten viele dann eben doch wieder über den Videobeweis, der ja eigentlich dafür da sein soll, Fehler zu korrigieren. Doch trotz der Möglichkeit der Korrektur gab Zwayer keinen Strafstoß. Obwohl selbst Boateng meinte: „Ich treffe den ganz klar. Ich habe gedacht, der muss pfeifen. Da haben wir Glück gehabt.“
Auch Thomas Müller erklärte, nachdem er auf den Druck hingewiesen hatte: „Das war eigentlich eine klare Geschichte, Kevin-Prince trifft einfach den Ball nicht, sondern nur den Fuß von Javi. Ich verstehe nicht ganz, wieso es diese Einrichtung gibt. Das war kein Fifty-Fifty-Dingen, das wird jeder, der da draufschaut, bestätigen." Eintracht-Trainer Niko Kovac sagte: „Das war ein Elfmeter.“
Bayern-Verteidiger Hummels: „Der Videobeweis hat noch nicht viel gebracht“ „Die Mitspieler meinten, es hat einen sehr lauten Knall nach dem Tritt gegeben“, erklärte Bayern-Verteidiger Mats Hummels, „früher habe ich die Pokalfinals mit ein, zwei nicht so guten Entscheidungen mit dem BVB gegen Bayern verloren. Jetzt eben mit den Bayern“. Sein Fazit: „Der Videobeweis hat in diesem Jahr noch nicht viel gebracht.“
Und tatsächlich wird auch nach diesem denkwürdigen Finale weiter über den Videobeweis diskutiert werden. Denn er kann nicht verhindern, dass Menschen weiterhin Fehler machen.