Der deutsche Rekordmeister denkt nicht daran, den belgischen Nationalspieler an den BVB auszuleihen, weil er weiterhin mit ihm plant, obwohl der Abwehrspieler in dieser Saison bei Ottmar Hitzfeld nur zweite Wahl ist.
Konkreter wird dagegen, wie in unserer Donnerstag-Ausgabe angedeutet, die Spur zu Sotirios Kyrgiakos, der auch vom Alter her exzellent in den BVB-Kader passt. Der Grieche ist erst 28 Jahre alt und kann auch langfristig die Nachfolge von Robert Kovac und Christian Wörns antreten. Der Mannschaftskapitän wird im kommenden Mai 37 und kann wahrscheinlich nur noch ein Jahr dranhängen, auch wenn er selbst bekundet, „ich könnte auch noch mit 42 spielen.“
Sein Vertrag bei den Borussen verlängert sich im Juni 2008 automatisch um weitere zwölf Monate, wenn er in der laufenden Saison mindestens 25 Begegnungen bestreitet. Die Vorzeichen dafür stehen bisher sehr gut: In allen neun absolvierten Meisterschaftsspielen fehlte er bisher nicht eine einzige Minute. In Leverkusen muss er am kommenden Samstag aufgrund seiner gelb-roten Karte aus dem Bochum-Match allerdings zuschauen. Zwei Jahre jünger ist Kovac, doch der Kroate hat in Dortmund momentan einen äußerst schweren Stand, wie das Pfeifkonzert bei seiner Einwechselung gegen den VfL unüberhörbar verkündete.
Deshalb ist es nicht ganz ins Reich der Fabel zu verweisen, dass sich die Wege des Ex-Turiners und der Dortmunder schon in der Winterpause trennen könnten, wenn der Abwehrspieler bis dahin nicht einen deutlichen Leistungsschub nachweisen kann. Das dürfte für den BVB zwar keine billige Angelegenheit werden, aber eventuell immer noch preiswerter als die volle Gehaltszahlung bis zum Sommer 2009. In seiner Heimat hat der aktuelle Nationalspieler immer noch einen ausgezeichneten Ruf, so dass der im Juli geplatzte Wechsel zu Dinamo Zagreb neu angedacht werden könnte. Aber es ist auch möglich, dass Kovac sein angeschlagenes Image bei den Borussen aufpoliert.
In sechs Tagen erhält er dazu die nächste Chance. Die bekommt Martin Amedick dort kaum. Es fällt auf, dass Coach Thomas Doll kein Fan des Ex-Braunschweigers ist. Bevor der Coach sein Amt antrat, verzeichnete der 25-Jährige immerhin 18 Einsätze mit 1.156 Spielminuten. In der neuen Saison sieht die Bilanz mager aus. Mehr als drei Kurzeinsätze mit insgesamt 14 Minuten sprangen nicht heraus. Darauf angesprochen, erklärte Doll: „Wir behalten ihn weiterhin genau im Auge.“
Das hat, wie gesagt, der BVB auch auf Kyrgiakos geworfen, jedoch nicht allein. So sollen auch Werder Bremen und der VfB Stuttgart interessiert sein. Reine Utopie sind dagegen die angeblichen drei Millionen Euro, die von der Frankfurter Eintracht aufgerufen worden sein sollen, wenn der Grieche sechs Monate früher aus dem Kontrakt entlassen werden soll. Schon die Hälfte wäre eine „Menge Holz“.