Auf dem Platz war Stefan Effenberg zu seiner aktiven Zeit ein Leader und Wortführer. Und auch nach seiner Karriere nimmt der ehemalige Kapitän des FC Bayern München kein Blatt vor dem Mund.
Selbst wenn Schalke in die Champions League kommt, spielen sie da wahrscheinlich keine große Rolle
Stefan Effenberg
In seiner Kolumne bei t-online.de sagt Effenberg, dass "ich mir mir Sorgen um die Bundesliga mache." Grund dafür sei erneut die fehlende Spannung im Kampf um die Meisterschaft. "Das Problem ist: Die Bayern haben ihre Gegner nicht an die Wand gespielt und kein Feuerwerk abgebrannt – im Gegenteil", findet der Champions League-Sieger von 2001. "Sie sind sogar noch schlecht in die Saison gestartet und spielen jetzt normal, mehr nicht. Das ist erschreckend! Und es macht die Liga langweilig."
Folgen dieser Langeweile seien laut Effenberg unter anderem ein zunehmender Zuschauerschwund in den deutschen Stadien. Und auch die Topspieler der Beletage werden wohl weiterhin bevorzugt ihr Glück in der englischen Premier League suchen. "Wenn ich vorausschaue, wo die Bundesliga in drei, vier Jahren steht, sehe ich da eine Kurve, die nach unten zeigt. Und das ist schade. Warum ist die Nationalmannschaft so stark? Ganz einfach, weil viele Spieler bei europäischen Topklubs unter Vertrag stehen."
Wechsel ins Ausland wichtig für Entwicklung
Deshalb rät Effenberg auch dem Schalker Top-Star Leon Goretzka zu einem Wechsel ins Ausland. "Ich würde ihm immer raten, die Bundesliga zu verlassen und ins Ausland zu gehen. Das werden die Schalker nicht gerne hören. Aber diese Entscheidung bei ihm ist ganz entscheidend für seine sportliche Entwicklung", sagt er und ergänzt: "Selbst wenn Schalke in die Champions League kommt, spielen sie da wahrscheinlich keine große Rolle. Dann sitzt er irgendwann da und fragt sich: 'Warum habe ich hier nur für vier, fünf Jahre unterschrieben?'"