Wenige Stunden nach dem Abpfiff des Bundesliga-Topspiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (1:3) trafen sich die BVB-Profis am Sonntagvormittag auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel. Auf dem Rasenplatz standen aber nur die Reservisten und die Spieler, die weniger als 30 Minuten zum Einsatz kamen. Die Stammspieler und Trainer Peter Bosz fehlten. Sie hielten sich in den Innenräumen des Trainingszentrums der Schwarz-Gelben auf.
Doch was steckt dahinter? Eine solche Trainingseinheit am Morgen nach einem Spiel ist beim BVB und bei vielen weiteren Bundesligisten üblich. Die Reservisten trainieren draußen normal unter der Leitung der Assistenztrainer, der Cheftrainer hält sich innen bei den Stammspielern auf.
Die Abwesenheit des Cheftrainers kritisierte Ex-Nationalspieler Michael Ballack in der Sport-1-Sendung "Doppelpass" heftig. "Für mich ist das ein elementarer Fehler: In dieser kleinen Krise muss er Präsenz zeigen und eben nicht den normalen Rhythmus weitermachen. Genauso wie wir über ein System reden, reden wir über den Tagesablauf. Wenn ich ein Spiel verliere, kann ich am nächsten Tag nicht zur Tagesordnung übergehen - egal gegen wen es ist. Da muss ich besondere Maßnahmen ergreifen, da muss ich alles dafür tun, um das nächste Spiel wieder zu gewinnen", sagte Ballack.
Zudem findet Ballack, dass Bosz den Ersatzspielern das falsche Signal übermittelt: "Wenn du unter dem Co-Trainer trainierst, ist es etwas anderes, als wenn der Cheftrainer zuguckt. Das habe ich doch selbst erlebt. Die Ersatzspieler sollen sich doch aufdrängen, sollen den Stammspielern Dampf machen." Ballacks Fazit: "Das sind die kleinen Details, die man bei Borussia Dortmund angehen muss."
In der Länderspielpause sind viele BVB-Stammspieler nicht in Dortmund. Am Freitag, 17. November, geht es mit einem Auswärtsspiel beim heimstarken Aufsteiger VfB Stuttgart weiter.