Vor 29.290 Zuschauern im Wildparkstadion gehörten die ersten Minuten eindeutig den Gastgebern. Angetrieben vom erneut stark spielenden Ungarn Tamas Hajnal brachten die Karlsruher, die nach dem 1:0-Erfolg bei Eintracht Frankfurt am Mittwoch auf Grund der handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Markus Miller und Bradley Carnell nach dem Schlusspfiff ungewollt in die Schlagzeilen geraten waren, die Gäste-Abwehr mehrfach in Verlegenheit. Die Westfalen überstanden diese Phase, in der KSC-Innenverteidiger Maik Franz die beste Möglichkeit per Fallrückzieher vergab (17.), mit viel Glück ohne Gegentor.
Erst Mitte der ersten Hälfte kamen die Dortmunder, die auf ihre beiden verletzten Top-Stürmer Mladen Petric und Alexander Frei verzichten mussten, besser ins Spiel. Dennoch wurde die Mannschaft von Trainer Thomas Doll für die schwache Anfangsphase durch das zweite Saisontor Porcellos bestraft.
Nach dem Gegentreffer wirkten die Gäste zunächst geschockt. Die Dortmunder, denen auch der Ex-Karlsruher Giovanni Federico keine Impulse geben konnte, zeigten keine Reaktion. Der BVB stand in der Defensive nicht immer sicher und agierte vor allem im Spiel nach vorne ohne Kreativität und Durchschlagskraft.
Dagegen imponierten die Platzherren einmal mehr durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit und waren dem zweiten Treffer wesentlich näher als die Dortmunder dem Ausgleich. Dennoch waren es die Gäste, die durch Ex-Nationalspieler Wörns nach einem Fehler von KSC-Torwart Miller noch vor der Pause den Treffer erzielten.
Nach dem Seitenwechsel hielt sich das Niveau der Partie in überschaubaren Grenzen. Die Gastgeber agierten bei weitem nicht mehr so schwungvoll wie im ersten Abschnitt, und den Dortmundern gelang es zunächst, die Begegnung mittels einer stabilen Defensivleistung über weite Strecken zu kontrollieren. Beim Tor von Eggimann und Freis sah die Dortmunder Abwehr jedoch alles andere als gut aus. Zudem kassierte der BVB auch im fünften Saisonspiel mit Torhüter Roman Weidenfeller mindestens drei Gegentore.
"Ich habe zur Zeit den Anschein, dass einige Spieler zu sehr mit sich selbst zu tun haben", merkte Doll an, der von einem "Grottenspiel" sprach.