Die Talfahrt in die gefährdete Region konnte Hannover dagegen verhindern. Durch den Sieg zogen die Niedersachsen nach Punkten mit den Bielefeldern gleich. In einem Spiel, das eigentlich kein Tor und keinen Sieger verdient gehabt hätte, erzielten der Ungarn Szabolcs Huszti per Handelfmeter (54.) und er erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Sergio Pinto (85.) die Treffer.
Vor rund 21.800 Zuschauern wirkten beide Teams nach ihren 0:3-Niederlagen am Wochenende verkrampft und agierten höchst umständlich. Die große Chance für einen Bielefelder Blitzstart vergab der Pole Artur Wichniarek, der in der fünften Minute nach einem groben Schnitzer von Vinicius aus kurzer Distanz frei zum Schuss kam, aber offenbar zu überrascht war und den Ball über das Tor drosch. In der Folge regierte die Langeweile. Hannover agierte nach zuvor zehn Gegentoren in vier Spielen aus einer kompakten, wenn auch nicht immer sattelfesten Defensive. Der Arminia fehlten aber die spielerischen Mittel, um diese auszuhebeln. Dies lag nicht zuletzt daran, dass der Grieche Leonidas Kampantais den Armimen-Coach Ernst Middendorp überraschend erstmals von Beginn an aufgeboten hatte, in der Rolle des Spielmachers ähnlich überfordert wirkte wie in den Spielen zuvor Siyabonga Nkosi und Ioannis Masmanidis. Nachdem der aufreizend lässig spielende Nationalspieler Mike Hanke (40.) und Kampantais (42.) kurz vor der Pause große Chancen ausgelassen hatten, gingen die Gäste neun Minuten nach dem Wechsel in Führung. Passend zum Niveau des Spiels resultierte der Treffer eher aus einem Zufall: Bielefelds Andre Mijatovic wehrte einen Freistoß von Arnold Bruggink mit der Hand ab und Huszti, der drei Minuten zuvor bereits den Pfosten getroffen hatte, verwandelte den Strafstoß sicher. Ein Drehschuss von Wichniarek landete auf der Latte (61.).