Nach Informationen der "Sport Bild" gilt Thomas Tuchel (44) als Wunschkandidat Nummer eins für die Ancelotti-Nachfolge. Eine Entscheidung ist jedoch erst nach der Länderspielpause zu erwarten. Bayern-Präsident Uli Hoeneß erklärte am Donnerstag im Rahmen einer Gesprächsrunde in Siegen, dass keine Eile geboten sei: "Wir haben keinen Zeitdruck, aber nach der Pause von zwei Wochen wollen wir eine Lösung haben", sagte er.
Viel spricht dafür, dass der Rekordmeister den ehemaligen BVB-Trainer verpflichten wird, der eine Wohnung in München besitzt und seit seinem spektakulären Rauswurf nach dem Dortmunder Pokalsieg einen neuen Verein sucht. Sportlich war Tuchel bei der Borussia über jeden Zweifel erhaben. In seinen beiden BVB-Spielzeiten führte er den Verein jeweils in die Champions League und feierte in der letzten Saison den Gewinn des DFB-Pokals.
Zwischenmenschliche Probleme mit den Handlungsträgern hatten jedoch zu seinem Aus bei den Schwarz-Gelben geführt. Die starke Bayern-Führung dürfte das aber nicht abschrecken, zumal sich Vorstandschef Harl-Heinz Rummenigge in der Vergangenheit als Tuchel-Fan geoutet hat.
Fest steht derzeit nur, dass Willy Sagnol am Sonntag (15:30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Hertha BSC als verantwortlicher Cheftrainer auf der Bayern-Bank sitzen wird. Der Franzose gilt an der Säbener Straße jedoch nur als Interimslösung.
Die Bayern hatten Carlo Ancelotti nach der 0:3-Niederlage in der Champions League bei Paris St. Germain von seinen Aufgaben entbunden. Präsident Uli Hoeneß kritisierte den Italiener scharf: "Die Tatsache, dass der Trainer aus meiner Sicht in den letzten Tagen noch einmal fünf wichtige Spieler - Coman ja auch - auf einen Schlag gegen sich gebracht hat, das hätte er nicht durchgestanden. Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben."