Lächelnd verließ Andrey Yarmolenko das Stadion des Hamburger SV. Lächelnd und schweigend. Reden mag der Neuzugang noch nicht über das, was er da auf dem Fußballplatz für Borussia Dortmund anstellt. Aber die Taten sprechen eigentlich für sich. Und Lob wirkt ohnehin besser, wenn es andere vortragen. Mannschaftskollegen zum Beispiel. Wie Nuri Sahin nach dem 3:0-Sieg des BVB beim HSV, der Schwarz-Gelb die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigen ließ. Yarmolenko, gerade einmal seit zwei Wochen Teil des Dortmunder Trainingsalltags, war erneut bester Spieler der Borussia. Bissig, clever, listig, robust, erfahren. Zwei Tore bereitete er vor, und auch sonst gab der Flügelflitzer enorm Gas.
Nuri Sahin über Yarmolenko: Er ist froh, beim BVB zu sein
"Er ist ein richtiger Mann. Besser kann man ihn nicht beschreiben", begann Nuri Sahin seine Eloge auf den 27-jährigen Neuzugang aus der Ukraine. Das sollte wohl heißen: Einer, der schon viel erlebt hat, den wenig schrecken kann, der auch auf dem Platz weiß, was zu tun ist, der körperlich gegen jeden Gegner dagegenhalten kann. In der schwarz-gelben Jugend-Herberge sticht so einer besonders heraus. "Vor seinem ersten Spiel in Tottenham war ich mit ihm in der Kabine und habe dann zu ihm gesagt: Bleib' cool und so", erzählt Sahin von seinem Versuch, dem Neuen die Scheu zu nehmen. Sahin lacht ein wenig über sich selbst: "Da hatte ich das Gefühl, dass er zu mir sagen wollte: Bleib du mal cool. Er ist ein Topspieler und tut uns sehr, sehr gut. Aus der Ukraine zu kommen und sich so gut zu integrieren, zeugt von Charakterstärke."
Ihre erste bewusste Begegnung hatten die beiden vor wenigen Wochen, als Yarmolenko zwar schon verpflichtet, aber noch nicht in Dortmund war, weil die Nationalmannschaften ihre Spiele über den Globus verteilten. In der Ukraine traf Yarmolenko auf die Türkei mit seinen beiden neuen Mannschaftskollegen Nuri Sahin und Ömer Toprak. "Beim Länderspiel hat er mich sehr beeindruckt, er hat super gespielt, ist zwölf Kilometer gelaufen." Anschließend, erzählt Sahin, hätten sich die Drei in der Kabine getroffen und unterhalten über die gemeinsame Zukunft: "Er hat gesagt, wie froh er ist, beim BVB zu sein, was das für ihn für eine riesige Chance ist. Er hatte richtig große Auge, als er über Borussia Dortmund geredet hat. Und spiegelt sich auf dem Platz wider."
So ein Lob ist allemal genug Grund, um das Stadion lächelnd zu verlassen.
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