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MSV-Trainer Rudi Bommer. (Foto: firo)
In negativer Hinsicht tat das auch der MSV. Der oft zurecht gelobte Aufsteiger, der selbst bei seinen bisherigen Niederlagen gegen Hertha (1:2), Wolfsburg (1:3) und Stuttgart (0:1) leistungsmäßig keineswegs enttäuschte, eierte diesmal komplett neben der Spur. Trainer Rudi Bommer: "Das war einfach nur unterirdisch und absolut nicht bundesligareif."
Der 50-Jährige redete Klartext: "Es war keine Ordnung, kein Zweikampfverhalten und jegliche Disziplin zu erkennen. Unsere Abwehr hat regelrecht geschwommen. Da merkt man, dass so ein erfahrener und wichtiger Spieler wie Iulian Filipescu die Sache in solchen Situationen besser im Griff gehabt und mehr Sicherheit ausgestrahlt hätte." Doch "Fili" musste mit einem Muskelfaserriss passen, stattdessen agierte der Brasilianer Fernando Santos im neuformierten Deckungs-Verband. Der Ex-Münchner wackelte in einigen Szenen bedenklich. Zu allem Überfluss brach bei den gebeutelten Zebras auch noch Michael Lamey mit Oberschenkel-Schmerzen weg, so dass erneut reagiert werden und mit Tobias Willi eine ungelernte Abwehralternative gebracht werden musste. Auch das Fehlen von Leistungsträger Christian Tiffert (leichter Innenband-Anriss im Knie) konnte nicht kompensiert werden.
Doch es lag nicht nur an der Duisburger Aufstellung, sondern an der Einstellung, dass Hansa Rostock triumphieren konnte. Bommer: "Der Druck war bei Rostock doch wesentlich größer als bei uns. Wir haben sie aufgebaut."
Der Linien-Chef ging ins Detail: "Wir haben viele Patzer gemacht, uns sind Leichtsinns-Fehler unterlaufen. Ich habe keinen Zug zum Tor gesehen, obwohl zwei Stürmer aufgestellt waren. Wir waren überhaupt nicht präsent, konnten keine Akzente setzen. Das Ergebnis ist schmeichelhaft, es hätte durchaus höher ausgehen können."
Ein Mal in Fahrt, säuerte der Ex-Frankfurter berechtigterweise weiter: "Ich bin sogar froh, dass wir Mal nicht gelobt werden und uns besinnen können. Was hier abgeliefert wurde, war gar nichts. Außer Starke und Tararache, der zumindest etwas versucht hat, erreichte keiner Normalform. Die eingewechselten Spieler lasse ich außen vor, sie kamen in eine Partie, die ohnehin fast schon verloren war."
Hansa-Coach Frank Pagelsdorf pustete erleichtert durch: "Wir haben sehr diszipliniert und dominant agiert, auch wenn Duisburg in der Anfangsphase deutlich besser war. Wir haben uns von Minute zu Minute deutlich gesteigert und am Ende verdient gewonnen. Bei uns sollte keiner in Euphorie verfallen, weil es nicht mehr als ein Sieg war. Wichtig war, dass wir gezeigt haben, auch unter großem Druck sehr gut spielen zu können." Eine Eigenschaft, die dem MSV Dienstag gegen Schalke gut zu Gesicht stehen würde.