Der 23-Jährige weiß, dass er nach seinem Wechsel vom SC Freiburg zu den Westfalen ein wichtiges Karriereziel erreicht hat. "Ich hatte als kleiner Junge immer den Traum, Champions League zu spielen. Jetzt habe ich es geschafft. Ich lebe meinen Traum", sagte der jüngste Neuzugang von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund, der sich bis 2022 an den Traditionsklub aus dem Revier band, in Grassau im EM-Trainingslager der deutschen U21-Nationalmannschaft.
Mit glänzenden Leistungen im Dress von Aufsteiger Freiburg hatte der gebürtige Berliner auf sich aufmerksam gemacht - national und international wurde er von etlichen Vereinen beobachtet. Schließlich entschied sich Philipp für die Borussia, die seit Dienstag im Niederländer Peter Bosz (53) auch einen neuen Cheftrainer hat. Der Fußballlehrer hat einen Faible für junge Kicker, Philipp hofft, dass er im BVB-"Kindergarten" davon profitieren kann. "Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht. Aber ich finde, ich bin bereit für diesen Schritt. Ich versuche, mich der Herausforderung zu stellen", betonte der Offensivspieler: "Es war nicht eine Entscheidung gegen Freiburg, sondern für Dortmund."
Mit neun Toren und drei Torvorlagen hatte Philipp großen Anteil daran, dass Aufsteiger Freiburg als Tabellensiebter die dritte Qualifikationsrunde zur Europa League erreichte. Der Vertrag des Profis beim Sport-Club hatte noch eine Laufzeit bis 2019.
"Ich denke, mit 23 Jahren reif und alt genug zu sein, diesen Schritt wagen zu können. Ich will mich in Dortmund weiterentwickeln", sagte er. "Für mich ist der BVB der geilste Klub in Deutschland", betonte Philipp im Gespräch mit dem Fußballportal Sportbuzzer. Zur Ablösesumme äußerte Philipp: "Für mich ist das viel zu viel Geld. Die Summen sind unmenschlich meines Erachtens nach. Einerseits ehrt es einen, wenn man als Spieler so im Fokus ist. Andererseits ist das für mich zu viel Geld." Vizemeister RB Leipzig war zuletzt aus dem Transferpoker um Philipp ausgestiegen, weil den Sachsen die Ablöseforderung der Breisgauer zu hoch erschien.
Freuen kann sich dagegen der Ex-Bundesligist Energie Cottbus, der mit zehn Prozent an der Ablöse für Philipp partizipiert. Die Lausitzer spielen mittlerweile in der Regionalliga Nordost. Nach Angaben der Tageszeitung Die Welt beträgt der Saisonetat der Cottbuser 1,3 Millionen Euro.
"Diese zusätzliche Einnahme ist eine schöne Sache. Aber wir machen deswegen nicht gleich Freudentänze", sagte Energie-Klubchef Michael Wahlich der Lausitzer Rundschau: "Wir werden mit dem Geld verantwortungsbewusst umgehen und versuchen, den Verein weiter betriebswirtschaftlich zu stabilisieren."
Philipp ist nach Ömer Toprak (Bayer Leverkusen), Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach) und Dan-Axel Zagadou (Paris St. Germain) der vierte BVB-Neuzugang für die kommende Saison. "Wir freuen uns, in Maximilian Philipp einen im In- und Ausland umworbenen Spieler für uns gewonnen zu haben. Er ist im offensiven Mittelfeld vielseitig einsetzbar, abschlussstark und hat eine glänzende Perspektive", betonte Sportdirektor Michael Zorc. Die offensive Spielweise von Coach Bosz dürfte Philipp auf jeden Fall entgegenkommen.