Vor dem Verwaltungsgericht Bremen hat am Mittwochvormittag der Prozess zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Hansestadt über die Kostenübernahme von Polizeieinsätzen bei Hochrisikospielen in der Bundesliga begonnen. Grundsätzlich soll die Frage geklärt werden, ob der Profi-Fußball für die aufkommenden Mehrkosten im Vergleich zu "normalen" Spielen aufkommen muss.
Stadt sieht den Liga-Verband in der Pflicht
"Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist ausschließlich die Sache des Staates. Dass daraus folgend die Kosten der Staat zu tragen hat, ist für mich eindeutig", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball vor Prozessbeginn in Bremen.
Die Stadt sieht hingegen den Liga-Verband in der Pflicht. "Wenn man sehr viel Geld mit der Durchführung der Liga verdient, ist es angemessen, nicht alle Kosten der Allgemeinheit in Rechnung zu stellen", sagte Innensenator Ulrich Mäurer und betonte, dass nur Gebühren in Höhe der Differenz zwischen normalen und Einsätzen bei Risikospielen erhoben werden.
969 Beamte waren im Einsatz
Konkret geht es in Bremen um das Gastspiel des Hamburger SV in Bremen am 19. April 2015. Damals war es zu einer Massenschlägerei zwischen 50 bis 60 Hamburger und 120 Bremer Chaoten gekommen, es gab mehrere Verletzte und erhebliche Sachschäden.
Laut Polizei waren 969 Beamte im Einsatz, die 9537 Arbeitsstunden geleistet haben. Bei einem normalen Bundesligaspiel sind etwa 200 bis 250 Polizisten vor Ort am Weserstadion. Die Stadt schickte nach dem HSV-Spiel einen Gebührenbescheid über 425.718,11 Euro an die DFL.
Das Gericht stellte aber bereits am Vormittag fest, dass die Rechnung nicht nur die DFL hätte gehen müssen, sondern auch an Werder Bremen.