Doch der vermeintlich leichte Gang zum abgeschlagenen Schlusslicht Darmstadt 98 entpuppte sich als Irrweg. Schalke blamierte sich bei den Lilien und verlor 1:2 (0:1).
Beim frühen Darmstädter Führungstor war die Schalker Viererkette, die ohne ihre Säulen Benedikt Höwedes, Sead Kolasinac (beide verletzt) und Matija Nastasic (Gelbsperre) auskommen musste, überhaupt nicht auf der Reihe. Thilo Kehrer köpfte den Ball auf Darmstadts Jerome Gondorf, der Marcel Heller über Dennis Aogos linke Abwehrseite auf die Reise schickte. Schalke war in der Mitte völlig unsortiert, so dass Mario Vrancic unbedrängt zum 1:0 einschießen konnte (11.).
Die Königsblauen zeigten sich davon nicht geschockt, sondern drängten sofort auf den Ausgleich. Die Art und Weise, wie sie es taten, brachte den Großteil der 3000 mitgereisten Fans zum Haare-Raufen. Weder Thilo Kehrer (18.) noch Holger Badstuber (18.) oder Guido Burgstaller (20.) brachten ihre Kopfbälle im Lilien-Kasten unter. Donis Avdijaj versuchte es mit einem Schuss, scheiterte aber aus zwölf Metern an Darmstadts Torwart Michael Esser (21.).
Danach nahmen die gefährlichen Aktionen im und am Darmstädter Strafraum ab. Max Meyers Distanzversuch war kein Problem für Esser (31.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte S04-Trainer Markus Weinzierl Stürmer Franco Di Santo für den zu hektisch agierenden Avdijaj, um mehr Druck aufzubauen. Nach einem Foul von Aytac Sulu an Daniel Caligiuri entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich auf Foulelfmeter für Schalke. Guido Burgstaller trat an – und scheiterte an Torwart Esser (58.).
Die Darmstädter Fans entfachten Pokalatmosphäre, beklatschten jeden gewonnen Zweikampf ihres Teams. In der fiebrigen Endphase versuchte Max Meyer, einen weiteren Elfmeter herauszuholen. Nachdem die Aktion nicht gelang, grätschte Meyer gefrustet den Darmstädter Heller um und sah Gelb (72.).
Dann klappte es doch noch. Auf Flanke von Dennis Aogo köpfte Coke das 1:1 (75.). Schalke riskierte alles, war hinten sehr offen und bekam die Quittung. Thilo Kehrer flog für seine Notbremse an Sven Schipplock die Rote Karte und vergrößert dadurch die Personalsorgen im Defensivbereich. Doch damit nicht genug: In der Schlussminute gelang Jerome Gondorf der Siegtreffer gegen die dezimierten Gäste.