Der erste persönliche Titel seiner jungen Karriere dürfte ihm sicher sein. Fünf Spieltage vor dem Ende der Bundesliga-Saison bestehen nur wenige Zweifel daran, dass Julian Nagelsmann als Trainer des Jahres ausgezeichnet wird. Der 29-Jährige ist in seiner ersten kompletten Saison mit der TSG Hoffenheim auf Champions-League-Kurs. Durch einen furiosen 5:3-Sieg am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach haben die Kraichgauer Platz drei verteidigt und den BVB auf Distanz gehalten.
Die Lobeshymnen auf den jüngsten Trainer der Bundesliga-Geschichte kommen deshalb nicht überraschend. Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp prophezeit seinem wichtigsten Angestellten eine ähnliche Weltkarriere wie Pep Guardiola, Jose Mourinho oder Jürgen Klopp. Bundestrainer Joachim Löw traut Nagelsmann zu, "eines Tages" die deutsche Nationalmannschaft zu trainieren. "Es geht schon alles sehr schnell", sagte Nagelsmann im "Aktuellen Sportstudio" zum Hype um seine Person. Mit der Situation könne er aber umgehen: "Wenn es gut läuft, gibt es positive Schlagzeilen. Es kann bald aber auch in die andere Richtung laufen. Ich kann das alles sehr gut einordnen."
Ich fühle mich wohl in Hoffenheim und bin nächstes Jahr definitiv auch in Hoffenheim
Julian Nagelsmann
Nagelsmann ist bis zum Sommer 2019 vertraglich an die TSG Hoffenheim gebunden. Seit Monaten wird der Trainer-Shootingstar mit den deutschen Topklubs Bayern München und Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Nagelsmann hat erneut bekräftigt, dass er mindestens ein weiteres Jahr bei den Blau-Weißen bleiben wird: "Ich fühle mich wohl in Hoffenheim und bin nächstes Jahr definitiv auch in Hoffenheim."
Der TSG-Trainer hat darüber über den Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gesprochen. "Es waren schreckliche Nachrichten. Leider passieren solche Dinge momentan häufiger. Wenn es sich dann aber in unserer eigenen Branche ereignet, ist man noch näher dran." Seinem Trainerkollegen Thomas Tuchel hat Nagelsmann den Rücken gestärkt. Dieser hatte sich darüber beschwert, dass die Partie gegen Monaco nur einen Tag nach dem Anschlag ausgetragen werden musste: "Es sind Fußballprofis, aber auch Menschen. Nach so einem Ereignis kann man keine Topleistung bringen. In der zweiten Halbzeit haben sie aber sehr gut gespielt. Vor der Leistung der Dortmunder kann man nur den Hut ziehen."