Und hakte den 1:2-Rückschlag beim Hamburger SV vom Sonntagabend so schnell ab wie ein Mittagessen im Stehimbiss, an das man sich schon eine Viertelstunde nach der Mahlzeit oft nicht mehr erinnert. In der Bundesliga, das weiß Eberl genau, haben seine Gladbacher schließlich noch Zeit und Möglichkeiten. Und die Konkurrenten um die internationalen Plätze nach der Länderspielpause in dieser Reihenfolge vor sich: Frankfurt, Berlin, Köln, Hoffenheim, Dortmund. Der Angriff auf Europa-League-Platz sechs ist keineswegs abgeblasen. Drei Punkte Rückstand sind nur ein Sieg.
Und doch gab die erste Auswärtsniederlage im neunten Spiel unter Trainer Dieter Hecking deutliche Fingerzeige, dass es mit dem von Eberl beschworenen Feuerwerk im Achtelfinalrückspiel der Europa League gegen Schalke am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1) schwieriger werden dürfte als befürchtet. 13 Pflichtspiele in 50 Tagen seit dem 21. Januar unter Hecking hinterlassen Spuren. Die körperliche Frische leidet. Schon beim schmeichelhaften 1:1 im Europa-League-Hinspiel auf Schalke zu beobachten, nun auch zu sehen im Hamburger Volkspark, wo die Borussen 114,5 Kilometer liefen – und damit gut zehn Kilometer weniger als noch beim 4:2 über Schalke im Bundesligaspiel eine Woche zuvor.
Daraus schlussfolgerte Trainer Hecking auch Mängel in der mentalen Frische: „Wenn die fehlt, trifft man nicht immer die richtigen Entscheidungen auf dem Platz.” Wie bei beiden Gegentreffern in Hamburg, als die Gladbacher Abwehr brenzlige Situationen im oder nahe dem eigenen Strafraum nicht mit Befreiungsschlägen zu klären wussten.
Dazu holperte es im Spiel nach vorn, eigentlich eine Stärke der technisch beschlagenen Borussen. Dass vorn mit Lars Stindl (14 Pflichtspieltore) und Raffael (12) die Treffsichersten gefehlt hatten, erschwerte das Gastspiel in Hamburg zusätzlich. Immerhin kehrte Raffael am Montag ins Teamtraining zurück.