Mit seinen zwei Treffern avancierte Hajnal beim 2:0 zum Auftakt beim Pokalsieger Nürnberg zum neuen Karlsruher Publikumsliebling. Das 450.000-Euro-Schnäppchen vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern weckt bei den KSC-Fans bereits Erinnerungen an Ex-Nationalspieler Thomas Häßler, der zwischen 1994 und 1998 das Spiel der Badener prägte. "Thomas war ein Riesenfußballer. Der Vergleich mit ihm ist eine schöne Sache", meinte Hajnal. Noch schöner wäre für den KSC ein Sechs-Punkte-Start nach zwei Spielen. Doch in Hannover 96 empfängt die Truppe von Edmund Becker einen kaum zu berechnenden Kontrahenten. Nach einer überragenden Vorbereitung mit neun Siegen und einem Remis in zehn Testspielen - darunter der 3:0-Erfolg gegen den spanischen Rekordmeister Real Madrid - folgte beim 0:1 zum Auftakt gegen den Hamburger SV die Ernüchterung.
"Mit Hannover kommt ein angeschlagener Gegner zu uns. Dennoch müssen wir wie in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen und alles in die Waagschale werfen, um in der Bundesliga zu bestehen", mahnte KSC-Coach Becker. Von Vorteil für die Karlsruher könnte sein, dass Becker auf die gleiche Elf setzen kann, die bereits in Nürnberg überzeugte. Unterdessen herrscht beim "Vorbereitungs-Meister" Hannover Angst vor einem erneuten Fehlstart. Bereits in der vergangenen Saison startete 96 mit drei Niederlagen und hatte in der kompletten Hinrunde mit großen Problemen zu kämpfen. Und weil die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking nach dem Spiel in Karlsruhe beim deutschen Rekordmeister Bayern München antreten muss, könnte die Nervosität beim Mittelklasse-Klub kaum größer sein.
"Das 0:1 gegen den HSV hat klar aufgezeigt, dass die erste Liga für uns auch in diesem Jahr eine harte Herausforderung wird", meinte Präsident Martin Kind. Trainer Hecking, der in der Innenverteidigung wieder auf Frank Fahrenhorst zurückgreifen kann, will das Wort Fehlstart aber dennoch nicht in den Mund nehmen. "Ich verstehe die Panikmache nicht. Wir werden uns in Karlsruhe ganz anders präsentieren als gegen Hamburg", sagte Hecking, der allerdings auch intern mit Problemen zu kämpfen hat. Denn insbesondere die Personalie Jiri Stajner sorgt in Hannover für Unruhe. Der 31-Jährige, der nach seiner Kritik wegen der Nichtberücksichtigung im DFB-Pokal beim Bundesliga-Start gegen Hamburg nur auf der Tribüne saß, soll eigentlich noch bis zum Ende der Transferperiode abgegeben werden. Doch aufgrund der Formschwäche von Neuzugang Mike Hanke und der fehlenden Fitness von Thomas Brdaric rechnet sich der Tscheche sogar wieder Chancen auf einen Platz im Kader aus.