"Wir wollen einen guten Start erwischen und dann hoffe ich, dass die Post abgeht", ergänzte Coach Thomas Doll. Der Ex-Nationalspieler weiß aber auch angesichts der durch Jakub Blaszczykowski, Mladen Petric, Giovanni Federico und Diego Klimowicz verstärkten Offensive um die Erwartungen der Anhänger schon beim Auftakt gegen Duisburg. "Der MSV wird hinten kompakt stehen und versuchen, uns auszukontern. Es wird ein schweres Spiel für Duisburg. Wir werden einen angriffslustigen BVB sehen, aber wir brauchen auch Geduld", so Doll.
Bis auf den im Sommer an der Hüfte operierten Alexander Frei kann Doll personell aus dem Vollen schöpfen und taktisch variabel operieren. Aber die Gäste, die in den vergangenen 14 Duellen nur einen Punkt aus Dortmund entführen konnten, sehen sich nicht chancenlos. "Wir sind natürlich Außenseiter. Die Spieler müssen sich in der Liga erst akklimatisieren", meinte Rudi Bommer vor seinem Trainer-Debüt im Oberhaus. Allerdings wird Bundesliga-Rückkehrer Ailton wegen mangelnder Fitness zunächst auf der Bank sitzen. Seinen Trainer-Einstand in der höchsten deutschen Klasse feiert auch Edmund Becker, dessen KSC zuletzt "noch den unbedingten Willen, ein Tor zu erzielen" vermissen ließ. Vom letzten Bundesliga-Duell beider Mannschaften in der Saison 1993/94 steht ein 1:1 in der Statistik. "Man kann nicht von einer Katastrophe sprechen, wenn wir zu Hause gegen den KSC erneut 1:1 spielen würden", meinte "Club"-Trainer Hans Meyer. Seit Wochen tritt der 64-Jährige die Euphoriebremse, "denn wir sind noch weit entfernt von dem, was wir einmal gespielt haben".
Der Pokalsieg und Tabellenplatz sechs haben den Fans und offenbar auch einigen Spielern den Blick auf die Realität vernebelt. Beim Training duldete Meyer in den vergangenen Tagen keine Unkonzentriertheiten und wurde auch einmal lauter: "Ich kann auch anders!" Meyer formulierte zugleich seinen größten Wunsch: "Es wäre wichtig, die beiden Auftaktspiele gegen den KSC und Hansa Rostock erfolgreich zu gestalten. Aber die Startphase umfasst fünf, sechs Spiele. Erst danach lässt sich sagen, ob wir gut in die Saison gekommen sind.