Im Interview der Deutschen Presse-Agentur wehrt er sich gegen seiner Ansicht nach überzogene Kritik. "Ich wäre sicher nicht der Erste, dessen in den Medien erzeugtes Bild von der Realität abweicht", sagte Schmidt. "Mir ist es wichtig, mich nicht zu verbiegen, um Sympathien einzusammeln." Insgesamt glaube er, dass "die Kritik an Fußballtrainern zu schnell jedes Maß" verliere und mitunter "den Respekt vermissen" lasse. Nach Ende seiner Innenraum-Sperre für drei Bundesligaspiele und vor der Achtelfinal-Hinpartie am Donnerstag (21.05 Uhr) beim FC Villarreal verteidigt er auch seinen Offensivstil und sieht Spekulationen über seine angeblich baldige Ablösung gelassen. "Es beunruhigt mich nicht, weil ich als Person meine Arbeit besser nicht machen könnte, als ich sie mache", sagte Schmidt, der nach wie vor von seinem Taktikkonzept überzeugt ist. "Meine Wunschvorstellung ist, mit Bayer eine Spielidee zu haben, die Wiedererkennungswert hat und die wir weiter optimieren", erklärte er. "Ich möchte, dass wenn man Bayer 04 sieht, man sofort weiß, es ist Bayer 04 - auch, wenn die Spieler das Clubtrikot nicht anhaben." Andere Trainer wollten total flexibel sein, Dreier-, Vierer- oder Fünferkette spielen lassen. "Sie sehen es als Herausforderung, sich immer neu zu erfinden. Letztendlich muss jeder da seinen Weg gehen."
Nicht wieder erleben möchte er, wie nach seiner Innenraum-Sperre tatenlos von der Tribüne seiner Mannschaft zuschauen zu müssen. "Ich empfand die Situation deutlich schlimmer, als ich sie mir vorgestellt habe. Deshalb wird es mir nicht noch mal passieren", sagte Schmidt.