Das gab der Vizemeister am Montag in einer Pressemitteilung bekannt, nachdem Appiahs türkischer Arbeitgeber den Königsblauen mitgeteilt hatte, den Kapitän der ghanaischen Nationalmannschaft nur im Tausch mit Nationalspieler Kevin Kuranyi freigeben zu wollen.
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"Andernfalls", so forderte der Fenerbahce-Vorstand ultimativ, "habe Schalke die "Angelegenheit Appiah zu beenden", hieß es in dem Schalker Schreiben. "Dies werden wir somit tun und die Akte auch nicht wieder aufmachen", erklärte Manager Andreas Müller. Man wolle und werde Kuranyi in keinem Fall abgeben. "Er ist einer der ganz wichtigen Schlüsselspieler und absoluten Leistungsträger unserer Mannschaft", sagte Müller. Stürmerstar Kuranyi und Kapitän Marcelo Bordan hatten nach dem Wechsel von Spielmacher Lincoln zu Galatasaray Istanbul nachdrücklich hochkarätige Verstärkungen für den Schalker Kader gefordert.
Fenerbahces Stellungnahme erreichte die Schalker per Fax am späten Montagnachmittag. Eine Reaktion seitens des türkischen Klubs auf die von Schalke angebotene Transferentschädigung gab es zu keiner Zeit. "Wir verstehen dies als eine grundsätzliche Entscheidung von Fenerbahce, die wir akzeptieren müssen", erklärte Müller.
Beide Klubs lagen mit ihren Angeboten offenbar ohnehin weit auseinander. Nachdem Schalke verstärkt Interesse gezeigt hatte, erhöhte Fener seine Forderung zuletzt kurzerhand von 10 auf 15 Millionen Euro Ablösesumme. Schalkes Schmerzgrenze dürfte bei sieben Millionen gelegen haben. Damit ist ein wochenlanges Tauziehen beendet.
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Zuletzt hatte sich der türkische Meister sogar beim Weltverband FIFA offiziell über Schalke beschwert. Der 17-malige Champion beklagte, dass der siebenmalige deutsche Meister persönlich an Appiah und dessen Berater herangetreten sei, um einen Wechsel einzufädeln. Bislang sei aber keine offizielle Anfrage von Schalke bei der Fenerbahce-Vereinsführung eingetroffen. Am 13. Juli hatte Fenerbahce auf seiner Homepage dagegen noch bestätigt, dass Schalkes Manager Andreas Müller zunächst mündlich und anschließend schriftlich wegen einer Verpflichtung Appiahs angefragt habe.
Appiah steht noch bis 2010 bei Fenerbahce unter Vertrag, möchte den Klub aber vorzeitig verlassen. Angeblich hatte der Verein bereits seit längerem einem vorzeitigen Wechsel zugestimmt. Nach Angaben von Müller wollte der 26-Jährige unbedingt zu den Königsblauen. Mehrere Telefonate zwischen Appiah und S04-Stürmer Gerald Asamoah, ebenfalls gebürtiger Ghanaer, hätten den enorm lauf- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler von einem Wechsel zu den Schalkern überzeugt.