Die Darmstädter gewannen am Samstag mit 2:0 (2:0), Sandro Wagner (7. Minute) und Peter Niemeyer (29.) sorgten für den Erfolg des Teams von Trainer Dirk Schuster. Während die «Lilien» auch im vierten Ligaspiel der Saison in der Fremde punkteten, kassierte Augsburg Pleite Nummer sechs in neun Partien. Stuttgart und Hannover können das letztjährige Überraschungsteam am Sonntag auf den 18. Tabellenplatz verweisen. Und am Donnerstag ist der FCA in der Europa League in Alkmaar gefordert.
Dabei hatte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl nach dem verpatzten ersten Saisonviertel noch einen «kleinen Neuanfang» anvisiert und Punkte gefordert, zur Not auch ohne schön zu spielen. Phasenweise zeigten die Fuggerstädter dann auch ihr bislang unansehnlichstes Gesicht in dieser Spielzeit: Abspielfehler zuhauf, keine Ideen aus dem Mittelfeld, kaum Durchschlagskraft im Angriff, Halbherzigkeiten in der Abwehr und große Schwächen bei gegnerischen Standards.
Schon früh nutzte Darmstadts Wagner dies aus, als er einen Eckball von Konstantin Rausch relativ unbedrängt zur Führung einköpfte. Jan-Ingwer Callsen-Bracker hatte den 27-Jährigen nicht entscheidend gestört. Nach einer knappen halben Stunde schlugen die Gäste wieder zu, wieder nach einer Rausch-Ecke: Diesmal konnte Torwart Marwin Hitz einen Versuch aus kurzer Distanz von Luca Caldirola noch parieren, den Abpraller aber drosch Niemayer unter die Querlatte.
Die Taktik des forschen Aufsteigers ging voll auf: Die «Lilien» standen tief und diszipliniert, ließen den FCA keine vernünftige Kombinationen aufziehen und agierten bei den wenigen eigenen Chancen dann eiskalt. Mit ihrem beherztem Auftreten hatten sie schon auf Schalke (1:1), in Leverkusen (1:0) und in Dortmund (2:2) überzeugt.
Dass Augsburg von vielen Fans schon vor der Pause ausgepfiffen wurde, war aber nicht nur ein Verdienst der Darmstädter. Der Elf von Coach Weinzierl, der auf die verletzten Jeong-Ho Hong, Konstantinos Stafylidis und Sascha Mölders verzichten musste, fiel in der Vorwärtsbewegung über weite Strecken der Partie nichts ein, lange Bälle auf die Flügel mit Tobias Werner und Alexander Esswein brachten keinen Erfolg. Werner stand nach seiner Mitte September in Bilbao erlittenen Oberschenkelverletzung erstmals wieder auf dem Platz und vergab vor der Pause die beiden besten FCA-Chancen (36./40.).
In Durchgang zwei brachte Weinzierl dann Raul Bobadilla, Ja-Cheol Koo und Piotr Trochowski als Alternativen für die Offensive. Bobadilla, der in dieser Woche zum ersten Mal Vater geworden war, zielte in der 63. Minute knapp am Pfosten vorbei, Trochowskis Weitschuss flog über das Gehäuse von Keeper Christian Mathenia (76.). Ein weiterer Schuss von Bobadilla knapp neben das Tor (89.) war der Schlusspunkt.