Doch wegen der vielen Verletzten und weil er ja auch so viel Spaß auf dem Platz machte, war der 18-Jährige bisher kaum aus der ersten Elf von Trainer Jens Keller weg zu denken. Den Substanzverlust merkt Max Meyer allerdings jetzt, wo es darauf ankommt.
In den letzten Wochen war dem Schalker Wirbelwind ein wenig die Leichtigkeit, die ihn in seinen ersten Spielen ausgezeichnet hatte, abhanden gekommen. Weil Meyer zwar fußballerisch ein Überflieger ist, aber charakterlich nicht abgehoben ist, geht er mit dieser für ihn neuen Situation wohltuend selbstkritisch um. „Ich weiß, dass meine letzten Leistungen besser hätten sein können, aber ich habe in dieser Saison schon viele Spiele gemacht, da lässt die Kraft dann irgendwann nach“, erklärt der Schalker Jungstar. „Wenn wir die Spiele dann trotzdem gewinnen, ist es ja in Ordnung.“
So wie zuletzt daheim gegen Hertha BSC. Dass danach ausgerechnet der Jüngste im Team dem Nachbarn und Rivalen den Kampf ansagte, wirkte ein wenig zu forsch. Meyer aber will seine Worte von der „eigenen Meisterschaft um Platz zwei“ nicht überbewertet wissen. „Ich habe ja nur gemeint, dass es schön wäre, am Ende vor Dortmund zu stehen. Ein Muss ist das nicht, unser wichtigstes Ziel ist nach wie vor das Erreichen der Champions League. In Bremen wollen wir an die guten Leistungen und die Erfolgserlebnisse der letzten Wochen anknüpfen. Dann sind wir auf einem guten Weg“, weiß der Youngster.
Im Übrigen sei er von seinen Mannschaftskollegen auch gar nicht auf seine Aussagen angesprochen worden, also hätten die Medien ein Thema wohl wieder größer machen wollen, als es an sich war. Wenn er sich am Samstag in Bremen nur auf der Bank wiederfinden sollte, würde Meyer wohl kaum Alarm schlagen.
Auch als Einwechselspieler wertvoll
Schließlich kehrt Kevin-Prince Boateng nach abgesessener Gelbsperre in die erste Schalker Elf zurück und wird voraussichtlich als „Zehner“ auflaufen. Meyer hat zudem immer wieder bewiesen, dass er auch als Einwechselspieler viele Akzente setzen kann. Einen wie ihn in der Hinterhand zu haben, ist ein Luxus, den Coach Keller zuletzt gegen die Berliner nicht hatte.
Gute Voraussetzungen für Schalke, die imposante Erfolgsserie der Rückrunde weiter auszubauen.