In seiner 35-minütigen Rede, die von vereinzelten Buhrufen begleitet wurde, gestand Hoeneß gegenüber den 1227 anwesenden Mitgliedern ein, in der zurückliegenden Saison einen Fehler bei der Entlassung von Trainer Götz am 10. April gemacht zu haben: "Ich hätte schon vor dem Stuttgart-Spiel in Februar den Wechsel vornehmen müssen. Dann hätten wir heute eine bessere Bilanz präsentieren können", sagte Hoeneß. Herthas Manager kündigte zudem an, dass die Außendarstellung des Vereins in Zukunft anders gestaltet werde. Er werde nicht mehr zu jeder Zeit für jeden Journalisten zu sprechen sein. Ex-Profi Michael Preetz, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, soll dagegen in der Öffentlichkeit mehr Stellung beziehen. Die "Hoeneß-raus"-Rufe bei Heimspielen bezeichnete Hoeneß als "Polemik aus der Ostkurve". Wesentlich kritischer fiel die Reaktion der Mitglieder aus, als die Mannschaft die Bühne betrat. Erstmals seit Jahren wurden die Spieler mit lauten Pfiffen empfangen.
"Ich kann mir etwas Besseres vorstellen, als mich vor Ihnen hier und heute zu präsentieren", sagte Kapitän Arne Friedrich. "Ich will mich bei Ihnen persönlich entschuldigen", sagte Abwehrspieler Josip Simunic, der von einigen Fans wegen seiner drei Platzverweise in der laufenden Saison zum Sündenbock der sportlichen Talfahrt auf Platz der Bundesliga zwölf gemacht wurde.