Die neue Schalker Stärke hat schließlich viel mit den Leistungen ihrer Nummer eins zu tun: Seit Ralf Fährmann im Kasten der Königsblauen steht, gehört das Zittern vor dem nächsten Gegentor der Vergangenheit an. Lediglich drei Treffer hat "Ralle" in bisher sieben Bundesligapartien zugelassen. Sein Vorgänger Timo Hildebrand kassierte in zwölf Spielen satte 24 Tore.
"Ralf macht einen hervorragenden Job und ist ein wesentlicher Bestandteil, dass wir hinten sicherer geworden sind", meint auch Manager Horst Heldt.
Warum sollte also ein neuer Torwart kommen, denken viele Fans, bei denen Fährmann ohnehin einen Stein im Brett hat. Seit seinem 13. Lebensjahr ist der gebürtige Chemnitzer auf Schalke und wurde 2006 mit den A-Junioren Deutscher Meister. Als er vor fünf Jahren hinter Manuel Neuer keine Perspektive mehr im Verein für sich sah, wechselte er zu Eintracht Frankfurt. 2011 ging Neuer zu den Bayern, Fährmann kehrte nach Schalke zurück und sollte als Nummer eins aufgebaut werden.
Doch das Schicksal sollte es nicht gut mit dem 1,96 Meter großen Modellathleten meinen, bereits nach zwei Monaten beendete ein Kreuzbandriss vorerst seinen Traum von einer glänzenden Karriere in Königsblau. Zwei Jahre dauerte es nun, bis sich Fährmann wieder seinen Platz im Schalker Tor erobern konnte und diesen natürlich nun nicht mehr abgeben will.
Falls Giefer im Sommer aus Düsseldorf nach Gelsenkirchen wechselt, wird er allerdings kaum als Ersatzmann kommen, sondern mit dem Anspruch auf einen Stammplatz. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", sagt Heldt allerdings zur Giefer-Verpflichtung.
Und da wäre auch noch Lars Unnerstall. "Der Lange" ist derzeit an den FC Aarau in die Schweiz ausgeliehen und hat, wie Fährmann, noch einen bis 2015 gültigen Vertrag auf Schalke. "Lars bringt gute Leistungen in Aarau und kann sich dort präsentieren", berichtet Heldt.
Für Hildebrand endet das Kapitel Schalke im Mai auf jeden Fall. Vor zwei Jahren und vier Monaten nach Fährmanns schwerer Knieverletzung aus der Arbeitslosigkeit geholt, muss sich der inzwischen 34-Jährige nach dem Saisonende einen neuen Verein suchen.