`Wenn wir in Dortmund Meister werden, laufe ich über die A40 zu Fuß nach Hause - mit einer Pulle Bier in der Hand´, kündigte der Nationalspieler an. Bereits einen Tag vor dem Ruhr-Marathon, der am Sonntag von Dortmund über Gelsenkirchen nach Essen führt, würde Asamoah damit auf den knapp 35 Kilometern zwischen beiden Städten eine Massenbewegung über den `Ruhrschleichweg´ anführen.
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In Gelsenkirchen angekommen, würden ihm und seinen Mitspielern eine Welle der Euphorie entgegenschwappen. 75.000 Schalker Fans, die keine Karte für das Derby bekommen haben oder im Internet-Auktionshaus ebay nicht mehrere hundert Euro für eins der begehrten Tickets zahlen wollten, werden ohnehin in der Arena zum Public Viewing erwartet. Auf dem restlichen Vereinsgelände im und rund um das alte Parkstadion würden sicher noch einmal so viele Menschen ihre Helden empfangen. Doch die offiziellen Partys sollen selbst im Falle eines vorzeitigen Triumphes erst am 19. und 20. Mai steigen: Zunächst am Samstag nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld, dann am Sonntag auf einem Korso durch die Stadt.
Nach Informationen der Bild-Zeitung sollen sich die Profis auf zwei Tiefladern mit eigebauter Biertheke den Fans präsentieren. Der Triumphzug soll vom Stadtteil Buer an der Arena und der altehrwürdigen Glückaufkampfbahn vorbei zum Musiktheater in die Innenstadt führen. Dort soll auf einer Bühne die Schale präsentiert werden. Die Polizei erwartet 300.000 Zuschauer. Einen zentralen Ort zum Feiern wie etwa den Marienplatz in München oder den Borsigplatz in Dortmund gibt es in Gelsenkirchen nicht. Das Hans-Sachs-Haus im Zentrum ist seit Jahren ein Sanierungsfall, und vor dem Rathaus in Buer ist nicht genügend Raum für Tausende von Menschen.
Dennoch will man für den Fall der Fälle gewappnet sein. `Für bestimmte Mitarbeiter´ besteht nach Angaben von Oberbürgermeister Frank Baranowski längst eine Urlaubssperre. Alle Hotelbetten in der Stadt sind schon seit Monaten ausgebucht. Die Klub-Oberen schweigen zu diesem Thema eisern. `Wir haben nichts geplant. Wenn wir es schaffen, dann feiern wir spontan´, sagt Manager Andreas Müller. Aber die Gerüchteküche brodelt. Wie die Meister von 1958 sollen auch Kevin Kuranyi, Marcelo Bordon und Co. als ewiges Andenken an ihren Erfolg einen goldenen Siegelring mit S04-Emblem erhalten.
Für das materielle Zubrot sorgt Hauptsponsor Gasprom, der für den Titelgewinn eine Extraprämie in Höhe von fünf Millionen Euro ausgelobt haben soll. Doch das Geld wäre nicht alles, das weiß auch Mittelfeldspieler Hamit Altintop: `Ich bin in Gelsenkirchen geboren, kenne die Geschichte mit Szepan und Kuzorra und kann mich auch noch gut daran erinnern, als Schalke in der 2. Liga gespielt hat. Dann kam der Aufstieg, der UEFA-Cup-Sieg und die Vier-Minuten-Meisterschaft. Der Titel wäre die absolute Krönung.´