Sebastian Kehl stellte sofort klar, dass weder die intensiven letzten Wochen und Monate noch die vielen Verletzten entscheidend für die Niederlage gegen den Aufsteiger waren. „Ausreden, dass nicht genügend Körner im Tank waren, lassen wir nicht gelten“, erklärte der Kapitän. „Es lag auch nicht an der Personalsituation. Im Offensivbereich war alles dabei, was Rang und Namen hat.“ Vielmehr hatte der Vorbereiter zum 1:0 einen Mangel an Kreativität ausgemacht: „Die zündende Idee hat uns gefehlt.“
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Deutliche Kritik am Auftritt der Mannschaft äußerte Michael Zorc. Der Dortmunder Sportdirektor monierte, der BVB habe nach der Führung zu nachlässig und ohne die nötige Aggressivität agiert. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach langer, langer Zeit mal wieder nicht einverstanden bin mit der Art und Weise wie wir aufgetreten sind“, resümierte er. „Wir haben nicht einmal eine Englische Woche gehabt. In Hoffenheim sind die Jungs gerannt, haben gekämpft und drei Tage nach Marseille alles auf den Platz gebracht. Das können wir dieses Mal nicht behaupten.“
Nach drei Heimniederlagen in Serie sind nun alle Borussen froh, dass endlich die Winterpause beginnt. Dass es kurz davor den nächsten Rückschlag gab, könnte sogar ein Vorteil sein, meinte Roman Weidenfeller. „Das Beste ist, dass alle ziemlich angesäuert in den Urlaub gehen und mit einer sehr guten Einstellung zurückkommen werden“, glaubt der Torhüter.
"Haben zu wenig Punkte auf dem Konto"
Von einer sportlichen Krise wollte Weidenfeller allerdings trotz der bescheidenden Statistik (nur vier Punkte aus den letzten sechs Spielen) nichts wissen. „Wir haben keine Krise“, stellte er klar, „aber wir haben zu wenig Punkte auf dem Konto. Das wissen wir alle.“
Das Fazit unter das Fußballjahr 2013 zog derweil Kehl: „Wir haben tolle Momente gehabt, aber in der Bundesliga viel zu wenig erreicht für den Anspruch, den wir haben und angesichts der Qualität, die dieser Kader trotz der vielen Verletzten hat.“ Dem ist wenig hinzuzufügen.