Erik Durm denkt viel nach. Über sich selbst, über seine Entwicklung und selbstverständlich über seine Leistungen. „Ein Kopfmensch“, sagt der 21-Jährige ganz offen, sei er eben. Aus diesem Grund geht sein Dank für ein Halbjahr, in dem er binnen weniger Wochen vom gerade erst auf der Bildfläche erschienenen Nachwuchsmann zum überraschend starken Senkrechtstarter geworden ist, in erster Linie an seine Mitspieler. „Alle haben mir sehr geholfen und mich vor den Spielen in den Arm genommen. Das ist für mich ganz wichtig. Wenn ich mich wohl fühle, kommt die Leistung von alleine.“
"Fehler werden viel härter bestraft"
Vorausgesetzt seine Gleichung geht auf, bedeutet das im Umkehrschluss, dass es Durm im Kreise der Dortmunder Profis bestens gefällt. In der Mehrzahl seiner 17 Partien in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League wusste der ehemalige Mainzer zu überzeugen, auch wenn er am letzten Wochenende selbst erfahren musste, was er ohnehin schon wusste. „Fehler werden in der Bundesliga viel härter bestraft, weil im Vergleich zur 3. Liga viel schneller und zielstrebiger gespielt wird“, sagt er und dachte dabei wahrscheinlich auch an seinen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, der nach einer temporeichen Kombination im Hoffenheimer 1:0 mündete.
Trotz seiner starken Auftritte wird sich Durm jedoch im neuen Jahr aller Voraussicht nach wieder häufiger auf der Ersatzbank wiederfinden. Nach der zweiwöchigen Winterpause möchte Marcel Schmelzer wieder angreifen und sich auf der linken Abwehrseite für die Weltmeisterschaft in Brasilien anbieten.Bescheiden, aber mit einem Wunsch
Zum erbitterten Konkurrenzkampf bläst Durm nicht. „Marcel hat in den letzten drei, vier Jahren tolle Leistungen gezeigt. So weit bin ich auf gar keinen Fall. Von daher stelle ich keine Ansprüche und bin froh, wenn ich wegen der Doppel- und Dreifachbelastung ab und zu spielen darf“, erklärt er zurückhaltend.
Doch auch Durm weiß, dass Jürgen Klopp, der viel von seinem umgeschulten Außenverteidiger hält, sein Team nicht nach Äußerungen, sondern nach Leistung aufstellt. Dementsprechend steckt zumindest in seinem vorsichtig formulierten Wunsch für das Jahr 2014 die Hoffnung darauf, nicht wieder in die zweite Reihe zu müssen: „Es darf gerne so weitergehen.“