Nach dem blamablen Aus im DFB-Pokal durch die 1:3-Pleite gegen 1899 Hoffenheim und dem mit der 1:2-Niederlage in Mönchengladbach unmittelbar folgenden Rückschlag im Kampf um Platz vier in der Bundesliga schien Keller schon so gut wie entlassen.
Die Spekulationen um seine Nachfolge, für die der Ex-Bremer Thomas Schaaf als aussichtsreicher Kandidat gilt, sind bereits im vollen Gange. Und es scheint so, dass Keller selbst der Einzug ins Achtelfinale der Champions League nur kurzfristig Luft verschaffen und seinen Posten nicht mehr retten kann.
So klang es schon nach Abschied, als Keller nach dem 2:0-Sieg am Mittwochabend gegen Basel Bilanz zog. "Es gab nicht nur schlechte Tage hier. Der Großteil der Tage ist schön gewesen", sagte Keller – obwohl er sich seit seinem Amtsantritt vor fast einem Jahr großer Skepsis in der Öffentlichkeit gegenüber sah.
Wie lange er noch weitermachen darf, weiß Keller selbst nicht. "Dafür sind Sie ja verantwortlich", antwortete er, als er in der Pressekonferenz nach der Basel-Partie gefragt wurde, ob sich sein Standing mit dem Weiterkommen verbessert habe. Und es klang fatalistisch, als er sagte: "Täglich grüßt das Murmeltier. Ich bin jetzt 360 Tage hier. Sagen Sie mir, wann der Druck nicht da war!"
Horst Heldt geht jedenfalls weiter auf Distanz zu Keller, den er am 16. Dezember 2012 vom B-Jugend- zum Chefcoach auf Schalke befördert hatte. Schon letzte Woche vor dem Gladbach-Spiel hatte der S04-Manager dem unter Beschuss stehenden Trainer eine Frist bis zum letzten Hinrunden-Spiel in Nürnberg (Samstag, 21. Dezember, 18.30 Uhr) gesetzt. Daran ändert auch der internationale Festabend in der Champions League nichts mehr. "Ich kann nach einem Sieg nicht alles revidieren", erklärte Heldt, "es bleibt dabei: Wir werden in der Winterpause Bilanz ziehen und dann eine Entscheidung treffen."